Kaufsucht ist jung und weiblich
Umfrage: Single-Frauen unter 30 besonders gefährdet
Gehört ihr auch zu denjenigen, deren liebstes Hobby shoppen ist? Könnt ihr an keinem Halstuch vorbeigehen, hortet ihr zu Hause tonnenweise Nagellack, obwohl ihr ihn eh kaum benutzt und könnt ihr keinen Kerzenständer im Laden stehen lassen, obwohl ihr bereits so viele habt, dass ihr ganze Kirchen damit erleuchten könntet? Dann seid ihr möglicherweise Opfer einer heimtückischen Erkrankung: Kaufsucht.
Wie eine Umfrage der Arbeitskammer Wien bei bei 1.000 ÖsterreicherInnen zu Tage gebracht hat, sind 27 Prozent der jungen ÖsterreicherInnen kaufsuchtgefährdet. Die Studie zeigt: Je jünger, desto stärker kaufsuchtgefährdet. Frauen sind über alle Altersgruppen weitaus mehr kaufsuchtbedroht als Männer. Besonders betroffen sind aber junge KonsumentInnen, vor allem Single-Frauen unter 30 Jahren.
Konsum gegen innere Leere
Bei den 14- bis 24-Jährigen ist die Kaufsuchtgefährdung der Studie zufolge am auffälligsten. Vor allem junge Menschen mit einem verminderten Selbstwertgefühl oder die mit sich unzufrieden sind, sind gefährdet. Gekauft wird vor allem, um eine innere Leere zu füllen. In Wirklichkeit sehnen sich die Betroffenen nach Anerkennung, flüchten sich aber mangels anderer Möglichkeiten in den Konsum. Auch der Schönheits- und Schlankheitswahn der Werbung soll zum übermäßigen Kaufwahn beitragen. Kaufsüchtige können ihre Kaufentscheidungen kaum noch selbst beeinflussen, sie sind eben richtig süchtig und das kann so weit gehen, dass sie sich trotz finanzieller Engpässe beim Shoppen einfach nicht bremsen können.
In Deutschland weniger Kaufsüchtige
Die gute Nachricht ist: Saisonale Anlässe spielen bei der Kaufsucht keine große Rolle. Wenn ihr also bei den Weihnachtsgeschenken etwas über die Stränge geschlagen habt, dann müsst ihr euch nicht unbedingt Sorgen machen. Außerdem ist die Kaufsuchtgefährdung in Deutschland offenbar deutlich geringer als in Österreich. Hier sind nämlich nur 17 Prozent potenziell kaufsüchtig.
Lies im Netz
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemiiteilung - Stand: 27. Dezember 2010