Was darf ich kaufen?
Der berühmte "Taschengeldparagraph"
Ein Gastbeitrag von checked4you
Jugendliche von 7 bis einschließlich 17 Jahren sind laut Gesetz "beschränkt geschäftsfähig". Aber was heißt das eigentlich? Wirst du dadurch wirklich eingeschränkt oder ist das eher gut für dich? Denkt der Gesetzgeber etwa, du hättest sie nicht alle? Kannst du kaufen, was du willst, solange du nur das Geld hast? Wir klären auf!
Nehmen wir an, du bist auf Shopping-Tour: also erst mal in einen Laden vom Taschengeld eine CD gekauft. Soweit null Problemo. Du hast von deinen Eltern außerdem noch 250 Euro extra für neue Klamotten sowie fürs Sparbuch bekommen, aber da du gerade in der Abteilung für Unterhaltungselektronik bist, kaufst du dir von der Kohle einen MP3-Player. Sind nun beide Käufe das Gleiche? Nicht so ganz: Gegen den CD-Kauf werden deine Eltern wohl nicht viel sagen - außer vielleicht, dass sie die Musik scheußlich finden oder so, aber der Kauf ist erst mal deine Sache. Aber das mit dem MP3-Player wäre schon eher ein Problem: deine Eltern kriegen einen dicken Hals ("du solltest dir doch was zum Anziehen kaufen!") und können im Laden darauf bestehen, dass der Kauf rückgängig gemacht wird.
Die Grenzen des Kaufens
Man darf also unter 18 Jahren nicht alles einfach so kaufen, obwohl man das Geld dazu vielleicht gerade in den Händen hat? Ja, stimmt schon, aber eigentlich geht es dabei eher um das Risiko des Verkäufers, denn er muss damit rechnen, dass der Verkauf eines relativ teuren MP3-Players oder ähnlicher Geräte an Minderjährige vielleicht durch die Eltern rückgängig gemacht werden könnte. Es könnten aber genau so gut andere Produkte sein; der entscheidende Unterschied ist der Zweck der Kohle! Dein Taschengeld hast du halt zum freien Verjubeln bekommen - also kannst du auch genau das damit tun (o.k., in der Praxis gibt es trotzdem oft Diskussionen zuhause deswegen, aber soweit die theoretische Rechtslage). Und eine CD für 16 Euro oder so - da wird kein Verkäufer damit rechnen, dass das hinterher Probleme gibt. Die 150 Euro in dem Beispiel waren dagegen für einen bestimmten Zweck, nämlich Klamotten - was anderes zu kaufen ist da nicht angesagt, und schon werden deine Möglichkeiten, Geschäfte zu tätigen, reduziert - beschränkte Geschäftsfähigkeit also. Ist aber keine gesetzliche Schikane für Jugendliche, sondern hat gute Gründe!
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Autorin / Autor: checked4you - Stand: 17. Mai 2005