Wir sind wichtig

Zum Schluss gab es Besuch von der Kanzlerin

Jugendintegrationsgipfel

Und das gilt auch in diesem Jahr. Maria Böhmer hört sich gespannt die Ergebnisse der Arbeitsgruppen an. Sie ist beeindruckt von unseren Vorschlägen, fragt immer wieder nach, lässt sich alles genau erklären. Ihre Worte motivieren mich: „Wir werden nicht alles eins zu eins umsetzen, aber wir haben großes Interesse daran, eure Ideen zu verwirklichen.“ Die Integrationsbeauftragte kündigt gleich an, dass sie auch in Zukunft regelmäßig auf uns zugehen wird. Ich spüre: Wir sind wichtig.

Noch wichtiger aber ist natürlich die Kanzlerin. Als ich nach einer kleinen Pause zurück in den Konferenzsaal komme, staune ich nicht schlecht. Der Raum ist voller Journalisten. Sie drängeln sich hinter einem roten Absperrband mit ihren Kameras, Fotoapparaten und Diktiergeräten.

Alle Visiere sind auf Angela Merkel gerichtet. Als sie den Raum betritt, knipst und blitzt es unaufhörlich. Die Kanzlerin beeindruckt das nicht im Geringsten. Alles an ihr wirkt viel normaler, als ich es erwartet hatte. Fast unscheinbar läuft sie durch die Reihen und setzt sich an ihren Platz. Ohne Umstände geht es los. Das ist unsere Stunde. Besonders der Vorschlag, ein Netzwerk zwischen Schulen und Betrieben aufzubauen, gefällt der Kanzlerin.

Die Zeit reicht nie

Es gibt so viele Wortmeldungen – und auf einmal ist unsere Stunde abgelaufen. „Der Jugendintegrationsgipfel ist eine supercoole Sache. Wir haben so fair miteinander gearbeitet, dass die große Politik sich da ruhig eine Scheibe abschneiden kann. Aber wir brauchen mehr Zeit“, beklagt sich Dejan Panow vom Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern.

Vielleicht nimmt sich die Kanzlerin im nächsten Jahr noch mehr Zeit. Ändern wird das trotzdem nichts: „Ich verrate wohl kein Geheimnis, wenn ich sage: Die Zeit reicht selten“, lacht Angela Merkel. Uns bleiben noch ein paar Minuten für ein Foto mit ihr. Danach ist das Programm beendet. Wir verabschieden uns. So konzentriert wie sich unsere Wege heute für diese kurze Stunde getroffen haben, trennen sie sich jetzt wieder. Aber wir alle nehmen etwas mit, was wohl mit den Worten der Teilnehmerin Aidyn Selcuk am besten zu beschreiben ist: „Diese Veranstaltung hat einen symbolischen Charakter. Wir alle haben eine Verantwortung. Das müssen wir uns bewusst machen.“

Schekker Logo

Dieser Artikel wurde uns von "Schekker", dem Jugendmagazin der Bundesregierung, zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Dort könnt ihr auch noch mehr Artikel zum Thema Jugendintegrationsgipfel`08 lesen!

Autorin / Autor: Shirine Issa - Stand: 7. Mai 2008