Die Frage ist :schwarz und weiß, Geht das überhaupt? Können zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten sich lieben? Genau darum geht es in dem Buch. Der privilegierte Junge John, der Tennis spielt und auf ein Eliteinternat gehen soll, beginnt langsam an der Kulisse seines Lebens zu zweifeln, wo doch alles und jeder nur eine Lüge ist. Seine Familie bricht auseinander und er beginnt die Abgründe hinter dem Wohlgeordneten zu erkennen. Die zweite Protagonistin ist die ebenfalls von ihrem sozialen Umfeld enttäuschte Mia. Sie ist festgefahren. Die Wochenenden verlaufen für sie immer gleich. Sie betrinkt sich, geht auf Partys und kümmert sich dann am Ende des Tages um ihre Freundin Lina, die es oftmals übertreibt. Ihre Freundin Grace ist schwanger und Mia hat die Schule abgebrochen. Auch sie hat ihr Leben, so festgefahren und voller Enttäuschungen, satt. John entschließt sich, den Sommer alleine in einem abgelegenen Pavillon im Park zu verbringen. Seiner Familie und Freunden lügt er vor, nach Frankreich zu fahren, um die Tage ungestört zu verbringen. Er braucht diesen Abstand. Er muss neue Kräfte schöpfen und besonders über alles nachdenken. Ganz unverhofft trifft er in diesem Pavillon Mia, die diesen schon lange als Versteck nutzt. Sie beginnen sich zu unterhalten und langsam aus der unwirklichen Situation heraus Freundschaft zu schließen. Oder ist es doch etwas mehr? Mia erkennt zuerst, dass sie mehr als nur Freundschaft für diesen Markenklamotten tragenden, fast peinlich ordentlichen Typen empfindet. Mit ihm kann sie reden. Er sieht sie, wie sie ist, ein Mädchen das träumt und mehr von ihrem Leben will, als eine kleine Anstellung in einer Pizzeria. Doch sich ebenfalls einzugestehen, dass er sie liebt und nicht seine “perfekte” Ex-Freundin Ebba, fällt ihm schwer. Er muss lernen, die Menschen zu akzeptieren und zu verstehen, dass sie im Grunde ihres Wesens alle gleich sind, trotz des Geldes, das sie trennt.

Ich mochte das Buch sehr gerne. Es ist zwar für Jugendliche ab 12, aber ich finde das auch durchaus Ältere ihre Freude daran haben können. Es ist unkompliziert geschrieben, sodass man es schnell durchlesen kann. Die Handlung wiederum, dass John sich in diesen Schuppen versteckt, finde ich etwas unlogisch, da er so viel Aufhebens darum macht, wie er sich richtig verstecken soll. Das lässt ihn etwas naiv und kindlicher als er ist wirken. Mia hingegen wirkt zu Beginn wie das komplette Gegenstück. Sehr erwachsen und erfahren. Sie war schon auf vielen Partys und hat viel mitgemacht. Dieses Buch gibt definitiv allen Hoffnung, wahre Liebe lässt sich nicht von Geld und unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen abhalten. Allerdings ist die wahre Liebe nicht unbedingt die erste Liebe, die man trifft, also Geduld Mädels ;)

*Erscheinen bei Oetinger*