Jamie und Mia sind Zwillinge. Doch sie sind sich nicht im Geringsten ähnlich. Jamie ist laut und sagt seine Meinung ohne an die Folgen zu denken. Er rastet schnell aus und in ihm ist nichts als Wut. Mia ist eher die stille, graue Maus, die alles in sich hineinfrisst. Doch beide sind sich klar, dass ihr Leben nicht so läuft, wie es sollte. Ihre Mutter ist manisch depressiv. Das ständige auf und ab ihrer Laune kostet sie das letzte bisschen Kraft. Seit dem Tod von Mia´s und Jamie´s  Opa weigert sich ihre Mutter auch noch, ihre Medikamente zu nehmen, die die extremen Stimmungsschwankungen erträglich machen würden.

Früher hat Jamie oft angedeutet, dass er die gleichgültige Welt wachrütteln wird. Er redete davon, etwas zu machen, was alle beträfe und Aufsehen erregen würde, egal welchen Preis das haben wird. Doch damals ahnte Mia noch nicht, wie ernst er das meinte. Als während des Unterrichts plötzlich der Alarm angeht und Mia die Information erreicht, dass sich in der Schule ein Amokläufer aufhält, hat sie die vage Vermutung, dass es sich um ihren Bruder handeln könnte.
Während alle anderen das Gebäude fluchtartig verlassen, schleicht sich Mia zurück in die Schule. Vielleicht gelingt es ihr, Jamie davon abzuhalten, sich oder anderen etwas anzutun. Doch das erweist sich schwerer als zunächst erwartet, denn die Polizei ist ihr auf den Fersen. Oder ist der Amokläufer gar nicht Jamie?

*Meine Meinung:*
„Böser Bruder, Toter Bruder“ war für mich ein sehr emotionales Buch, das trotzdem voller Action ist. Im Buch sind immer wieder Rückblicke zu finden, die einen die Charaktere und die Situation besser vor Augen bringen. Mich hat es vor allem berührt, wie teilnahmelos die Menschen sind, obwohl sie genau merken, dass jemand Hilfe braucht. Mia und Jamie müssen in ihrem Leben mit so schwierigen Dingen wie Verlust oder  Hilflosigkeit klar kommen. Obwohl man aus dem Thema so viel herausholen könnte, denke ich, dass die Autorin, Narinder Dhami, das Buch viel tiefgehender hätte schreiben können. Das ist aber schon der einzige Kritikpunkt. Ansonsten ist der Roman sehr flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen.

*Erschienen bei: Ravensburger*