"Mina" von David Almond ist ein außergewöhnliches Buch über ein außergewöhnliches Mädchen.
Mina ist ein junges und aufgewecktes Mädchen. Sie ist ein Einzelkind und lebt zusammen mit ihrer Mutter. Ihr Vater ist bereits früh gestorben, und Mina vermißt ihn sehr.
Mina ist ein kluges Mädchen; sie könnte zu den besten in ihrer Klasse gehören. Aber Mina ist auch "seltsam", finden ihre Lehrer, und sie macht nicht immer das, was sie soll.
So spitzt sich die Situation zu, als Mina eine Prüfung machen soll. Sie soll einen Aufsatz schreiben, aber auf ihrem Papier steht am Ende der Stunde kein einziger vernünftiger Satz. Mina wird zum Schulleiter gebracht, der Minas Mutter informiert. Die nimmt daraufhin Mina von der Schule und unterrichtet sie selbst zu Hause.
Mina findet das super. Nun hat sie außerdem viel Zeit, auf ihren Baum zu klettern. Dort sitzt sie oft, beobachtet die Vögel, die über ihr ein Nest bauen und schreibt in in Tagebuch.
Mina ist ein nachdenkliches Mädchen. Sie stellt alles in Frage, macht sich über alles Gedanken, und alles bringt sie zu Papier.
Wir - die Leser - dürfen an Minas Gedankenwelt teilnehmen. Es macht Freude, ihre Ansichten zu lesen, die oft traurig sind, oft lustig, sehr philosophisch und klug. Mina ist wirklich ein außergewöhnliches Mädchen, und ich glaube, daß viele junge Leserinnen sich ein wenig mit ihr identifizieren können.
Das Buch wird empfohlen für Kinder von 10 bis 11 Jahren. Ich kann mich dieser Empfehlung anschließen. Es ist ein tolles Buch, das kurzweilige Lesestunden schenkt und selbst ein wenig zum Nachdenken anregt.
Auch erwähnen möchte ich noch das schöne Cover, das passender kaum sein könnte. Es zeigt Mina in ihrem Baum, über sich das Vogelnest und unten die Katze Whisper. Es ist ganz in Blautönen gehalten und wirkt auf mich sehr ansprechend. Auch innen hat das Buch einiges zu bieten. Es gibt immer wieder hervorspringende Sätze, die riesig und fett gedruckt sind, so daß es auch optisch niemals langweilig werden kann.
Der Autor, David Almond, der 1951 in Großbritannien geboren wurde, ist über Umwege zum Schreiben gekommen. Zuvor hat er bereits als Briefträger, Lektor und Lehrer gearbeitet.
Ich hatte bereits beim Lesen des Buches den Eindruck, daß der Autor sich mit Kindern gut auskennen muß. Ich denke, seine Erfahrung als Lehrer konnte er gut in sein Buch einbringen.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch!