Rafael 2.0
Autor: Karl Olsberg
Karl Olsbergs Buch „Rafael 2.0“ beschäftigt sich vordergründig mit der Frage nach künstlicher Intelligenz.
Mike und Rafael sind bzw. waren Zwillinge. Bis Rafael an einer seltenen und zugleich unheilbaren Erbkrankheit stirbt, wie zuvor ihre Mutter. Dass Mike's Vater Brian, ein bekannter Softwareprogrammierer, sich immer mehr in Arbeit vergräbt, trägt auch nicht besonders viel zur Trauerbewältigung bei. Im Gegenteil – Mike ist wütend und enttäuscht. Kein Wunder, dass er eines Tages dem Arbeitszimmer seines Vaters einen Besuch abstattet. Und dort trifft er auf Rafael, allerdings nicht in physischer Form, sondern nur in der Nachahmung als künstliche Intelligenz. Mike ist entsetzt und angewidert, er will sich nicht auf Rafael 2.0 einlassen. Doch dann erlebt er langsam eine Kehrtwende – und freundet sich mit ihm an. Und das ist auch gut so, denn Mike's Vater Brian verschwindet und ohne Rafael 2.0's Hilfe hat Mike keine Chance.
Am Anfang ist die Handlung noch matt und schlaff, dagegen wird sie in der Mitte immer spannender und rasanter. Die Handlung spitzt sich zu und das „thrillerhafte“ kommt langsam zum Vorschein.
Das Buch ist zwar als Jugendthriller betitelt und auch in die Kategorie einzuordnen, jedoch besitzen die Fragen, die dahinter stehen, ein wesentlich größeres Spektrum. Künstliche Intelligenz ist ein Thema, das die Welt nicht erst seit heute bewegt und dabei stößt man schnell an Grenzen – an technische, aber auch an moralische.
Olsberg bewegt sich durchaus im Rahmen Jugendbuch und erklärt Zusammenhänge einfach und verständlich. Ich hätte mir etwas mehr von dem Buch erwartet, kann es aber trotzdem empfehlen.
*Erschienen bei Thienemann*
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Autorin / Autor: sanne09 - Stand: 11. Februar 2011