3. Neue Freunde und eine große Entdeckung
Am nächsten Morgen standen sie früh auf, gingen zum Restaurant Lucica, das auch eine sehr gut sortierte Eistheke hatte und warteten dort auf Thomas. Der ließ allerdings lange auf sich warten.
„Na, wo bleibt er denn“, murmelte Sara.
Sie warteten noch eine halbe Stunde lang, dann beschlossen sie, zu ihren Stellplätzen zurückzugehen. Hatte Thomas sie womöglich vergessen? Sie wollten gerade loslaufen, als ihnen plötzlich eine Gestalt entgegen eilte, die ihnen sehr bekannt vorkam. Es war Thomas.
„Na endlich“, murmelte Sabine.
„Tut mir Leid, Mädels!“, keuchte Thomas. „Ich hatte noch etwas zu tun. Deshalb ist es so spät geworden.“
„Na egal“, meinte Sabine freundlich. „Hauptsache, Sie sind da!“
„Ja, das meine ich auch“, sagte Thomas. „Ihr könnt mich übrigens duzen!“
Wenig später saßen die drei Mädchen, jede ein Eis schleckend, an ihrem Tisch und sahen Thomas an.
„Also“, begann er. „Was hattet ihr bei Lukas’ Wohnwagen zu suchen?“
Die Mädchen erzählten ihm alles, was sich ereignet hatte, nachdem Sabine und Lea auf den Campingplatz gekommen waren, erzählten von dem Diebstahl und davon, wie sie am Ende zu dem Schluss gekommen waren, dass der komische Hippie, der sich mit seinem Wohnwagen im Wald versteckte, der Dieb sein könnte.
„Mir ist auch etwas gestohlen worden“, erzählte Thomas aufgeregt. „Meine Digitalkamera. Neustes Modell! Natürlich sehr teuer! Ich habe Lukas auch im Verdacht, deshalb war ich gestern auch an seinem Wohnwagen. Ich verdächtige ihn schon seit einiger Zeit, aber mir fehlen die Beweise!“
„Tja, so geht es uns auch“, sagte Sara verdrossen.
„Ein Glück, dass du da warst. Wer weiß, was uns hätte passieren können, wenn du uns nicht geholfen hättest!“, stellte Lea schaudernd fest.
„Es war jedenfalls nett von dir, uns zu helfen“, sagte Sabine. „Ich hoffe, du bekommst deine Digitalkamera wieder oder kannst sie ersetzen.“
„Das wird nicht so leicht sein“, entgegnete Thomas. „Ich bin nämlich nicht versichert!“
„Was?“, entfuhr es Lea, Sara und Sabine wie aus einem Munde.
„Ich bin für Unfälle und andere Dinge versichert“, erwiderte Thomas. „Aber nicht für einen Diebstahl. Die Diebstahl-Versicherung ist viel zu teuer und ich dachte mir, ich werde ja nicht bestohlen, also brauche ich sie nicht.“
„Oh“, war alles, was Lea herausbrachte. Thomas tat ihr leid.
„Wir versprechen dir, dass wir dir helfen“, sagte Sara und ihre Freundinnen hatten nichts dagegen einzuwenden. Sie verabschiedeten sich und versprachen Thomas, alles zu tun, um ihm seine Kamera wiederzubeschaffen.
„Du musst uns nur sagen, auf welchem Stellplatz du wohnst“, bemerkte Sabine augenzwinkernd.
„PM 8“, antwortete Thomas. „Kommt mich bitte mal besuchen, sonst ist es so langweilig!“
„Wir versprechen es“, sagte Lea bereitwillig.
Nach diesem Zusammentreffen wollten sich die Mädchen erst einmal abkühlen.
„Aber nicht zu lange!“, sagte Lea besorgt. „Mein Knöchel tut weh, ich kann nicht so lange schwimmen!“ „Wir müssen ja gar nicht schwimmen“, rief Sara plötzlich. „Papa hat doch sein Surfbrett dabei!“
„Ihr habt ein Surfbrett?“, fragte Lea. „Davon wusste ich noch gar nichts!“
„Weil wir es auch erst seit diesem Jahr haben, du Neunmalschlau!“, erwiderte Sara spöttisch.
„Aber wir können doch nicht surfen“, erwiderte Lea.
„Schon gar nicht zu dritt!“, ergänzte Sabine.
„Müssen wir ja gar nicht!“, erklärte Sara. „Ich habe ja auch meine Kajakpaddel dabei.“
Die Mädchen einigten sich darauf, mit Saras Surfbrett, das ein paar Schwimmzüge von den Felsen entfernt an einer Boje lag, ein paar Runden zu paddeln.
Kurz darauf saßen sie alle auf dem Surfbrett und versuchten verzweifelt, nicht umzukippen.
„Hör auf zu kippeln, Lea!“, schrie Sara und kurz darauf: „Zu spät, wir kentern!“ Kreischend und lachend kippten die Mädchen ins Wasser.
Das Surfbrett hatte sich umgedreht.
„Achtung!“, rief Lea plötzlich. „Die Paddel!“
Jetzt sahen es auch Sara und Sabine. Die Paddel trieben immer weiter weg von ihnen und aufs Meer hinaus.
So schnell sie konnten, schwammen die Mädchen dem Paddel hinterher. Endlich hatten sie es erreicht.
„So, und jetzt sofort aufs Surfbrett!“, kommandierte Sara. „Und nicht mehr ki… was zum Teufel ist das?“
Sie verstummte. Sabine und Lea schwiegen.
Direkt neben ihnen glitt ein Schatten durch das Wasser.
„Los, zurück aufs Surfbrett!“, schrie Sabine. Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, sah Sara ihre Freundin so verängstigt.
Autorin / Autor: Marianna Glanovitis - Stand: 17. Juli 2010