Faire Kamelle im Karneval
Wer im Karneval Schokolade und Waffeln aus fairem Handel wirft, hilft damit vielen Menschen in den Entwicklungsländern.
Karneval ist vorbei und ihr habt sicher wieder Tüten voller Süßigkeiten mit nach Hause geschleppt. Vielleicht hattet ihr ja sogar Glück und habt einige, der leider noch viel zu selten geworfenen, Kamellen aus fairem Handel geschnappt. Die Kampagne "Jecke Fairsuchung" aus der Karnevalshochburg Köln setzt sich zusammen mit den beiden kölschen Tatort-Kommissaren Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt für die Verbreitung des fairen Wurfmaterials ein.
Jecke Fairsuchung
Die Kampagne möchte den Gedanken von Fairness und Verantwortung in den Rheinischen Straßenkarneval bringen. Sie bietet in Zusammenarbeit mit dem Fair Handelshaus gepa und dem Weltladen in Bonn fair gehandeltes Wurfmaterial an. Zu den fairen Kamellen gehören Bio-Schokotäfelchen, Sesamriegel, Cashewkerne und getrocknete Mangostreifen. Das gute an fairem Handel ist, dass den im Welthandel benachteiligten Kleinproduzenten der so genannten Entwicklungsländer angemessen Preise für ihre Produkte gezahlt werden. Langfristige Lieferverträge und die Förderung von Projekten stärken die Selbstständigkeit der Produzenten. Damit wird aktiv etwas gegen die Armut getan. Die Kampagne möchte alle Karnevalisten aus Schul- und Stadtteilgruppen und den Karnevalsvereinen dazu aufrufen mehr faire Kamelle zu werfen. Damit könnte es auch im Rest der Welt etwas lustiger und fairer zugehen. Denkt mal drüber nach, denn auch wenn Karneval gerade vorbei ist, der nächste kommt bestimmt... **g**
Erster fairer Karnevalswagen in Düsseldorf
Das langfristige Ziel der Initiative ist einen Anteil von zehn Prozent am Wurfmaterial des rheinischen Karnevals zu erreichen. In dieser Session konnten bereits 100.000 faire Kamelle unter das jecke Volk geworfen werden - 19 Karnevalsvereine (leider aber nur kleinere...) und 9 Schulen konnten von der Idee begeistert werden. Im Düsseldorfer Rosenmontagszug fuhr sogar der erste "faire Karnevalswagen" mit. Das Motiv des Wagens war eine Erdkugel, auf dessen Seiten jeweils ein Karnevalist und ein Bauer standen, die sich die Hände reichen. Sollte nächstes Jahr auch im Kölner Rosenmontagszug so ein Wagen durch die Straßen rollen, dann würden die beiden Tatort-Komissare Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt das Wurfmaterial aus Rohstoffen von gerecht bezahlten Kakao- und Zuckerlieferanten unter die Jecken bringen.
Aktionswoche in Kölner Schulen
Kurz vor Karneval besuchte die "Jecke Fairsuchung" sechs Kölner Schulen. Mit dabei waren Kakaoproduzenten und Projektverantwortliche aus Bolivien, der Dominikanischen Republik und den Philippinen. Sie berichteten den Schülern vom Anbau des Rohstoffs für Schokotafeln & Co.. Außerdem informierten sie über die Organisation und die soziale Arbeit ihrer Bauerngenossenschaften. Ihr Ziel war, das Interesse der SchülerInnen an dem Projekt "Jecke Fairsuchung", aber auch an dem Thema "Dritte Welt" zu wecken. In einer Düsseldorfer Schule gibt es z.B. schon einen Weltladen, der in den Pausen nur fair gehandelte Waren verkauft. Wär das nicht vielleicht auch was für eure Schule?
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Autorin / Autor: Ute Schlotterbeck