Das schmeckt mir nicht!
Wie Geschmacksempfindungen moralische Urteile beeinflussen
Moralische Fehltritte hinterlassen einen bitteren Beigeschmack. Oder besser gesagt, es ist genau umgekehrt: ein bitterer Geschmack auf der Zunge sorgt für ein strengeres moralisches Urteil. Zu diesem skuril klingenden Ergebnis sind ForscherInnen der City University of New York gekommen. Sie überprüften die schon häufig aufgestellte These, dass Sinneseindrücke auch unser moralisches Urteilsvermögen beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen Ekelgefühlen und moralischer Ablehnung wurde schon in mehreren Studien aufgezeigt. Kendall J. Eskine und seine KollegInnen wollten nur zeigen, dass auch der Geschmackssinn unser Denken lenken kann.
Für ihre Untersuchung ließen die Forscher StudentInnen moralische Fehltritte beurteilen. Zuvor hatten sie entweder süße, bittere oder geschmacksneutrale Getränke erhalten. Bei der Auswertung zeigte sich, dass nach einem bitteren Getränk auch eine strengere Verurteilung der moralischen Vergehen erfolgte. Für die ForscherInnen bestätigt der Versuch, dass Geschmackseindrücke einen Einfluss auf unser moralisches Urteil beeinflussen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachblatt Psychological Science veröffentlicht.
Wenn ihr also eine kleine Sünde zu beichten habt, dann flößt ihr eurem Gegenüber am besten vorher jede Menge zuckersüße Limonade ein. Außerdem solltet ihr für Sauberkeit sorgen und am besten überall Zitronenduft versprühen, denn auch eine saubere oder sauber riechende Umgebung soll angeblich positiven Einfluss auf die moralische Strenge haben ;-))).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 11. Februar 2011