Augen auf beim Schnäppchenkauf
Worauf Verbraucher:innen beim Einkauf am Black Friday und Cyber Monday achten sollten, weiß die Verbraucherzentrale NRW
Bald ist wieder Black Friday, Cyber Monday oder wie alle diese konsumankurbelnden Tage heißen, an denen es angeblich die besten Deals, die krassesten Schnäppchen und unglaublichsten Rabatte geben soll.
Anlässlich der bevorstehenden Rabattschlacht warnt die Verbraucherzentrale NRW genau hinzusehen, denn gerade zum Black Friday haben Fake Shops leichtes Spiel und nicht alles, was um 50% reduziert ist, ist auch wirklich ein Schnäppchen.
Iwona Husemann, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW, empfiehlt darum, die Angebote genau unter die Lupe zu nehmen.
- Rabatte prüfen
Viele der vermeintlich unschlagbaren Angebote beruhen auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Tatsächlich kassiert jedoch kaum ein Händler die als Mondpreise in Verruf gekommenen UVP. Wer ein Auge auf ein ganz bestimmtes Produkt geworfen hat, sollte schon im Verlauf des Jahres die Preise im Blick haben. Denn wer den Ursprungspreis kennt, kann Fake-Rabatte besser durchschauen. - Preise vergleichen
Mit ablaufenden Balken, die angeblich die kleiner werdenden Lagerbestände anzeigen, oder tickenden Uhren, die das Ende der Rabatt-Aktion ankündigen, versuchen Online-Shops ihre Kundschaft unter Druck zu setzen. Verbraucher:innen sollten sich von solchen Tricks nicht aus der Ruhe bringen lassen. Oft gibt es dasselbe oder ein vergleichbares Produkt auch bei einem anderen Anbieter, womöglich sogar zu einem günstigeren Preis. Daher ist es ratsam, Preise bei verschiedenen Shops mithilfe von Preissuchmaschinen zu vergleichen. Erst wenn sich ein Sonderangebot nach dem Vergleich in zwei Preissuchmaschinen nicht unterbieten lässt, kann sich der Klick auf den Kaufen-Button lohnen. - Vorsicht vor Fake-Shops
Gerade an großen Rabatt-Tagen, wenn viele Händler mit Schnäppchen werben, steigt die Gefahr, in eine Betrugsfalle zu tappen. Fake-Shops sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Teilweise sind sie Kopien real existierender Websites. Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW entlarvt solche Anbieter. Vor der Kaufentscheidung können Verbraucher:innen schnell und bequem die URL des Shops im Fakeshop-Finder eingeben. Das kostenlose Tool überprüft die Webseite der Shops auf Merkmale von Fakeshops und liefert eine Einschätzung der Seriosität des Anbieters. Grundsätzlich gilt: Als bevorzugte Bezahlmethode sollte Rechnung oder Lastschrift gewählt werden. Wenn nur per Vorkasse bezahlt werden kann, ist Vorsicht geboten. Nach geleisteter Vorauszahlung wird nicht selten minderwertige Ware verschickt, mitunter wird das Produkt auch gar nicht geliefert. - Spuren im Netz verwischen
Die meisten Online-Shops ändern ihre Preise ständig. Welche Ware zu welchem Preis angezeigt wird, hängt teils von der Tageszeit, aber auch vom Surfverhalten der Käufer:innen, ihrem Wohnort oder ihrem verwendeten Endgerät ab. Es empfiehlt sich daher, möglichst anonym im Netz zu shoppen, indem Cookies regelmäßig gelöscht werden, der Inkognito-Modus im Browser aktiviert wird und die IP-Adresse verborgen wird.
- Widerrufsrecht nutzen
Falls die Stornierung bei einem Händler nicht klappen sollte und das Produkt doch nicht so günstig war wie gedacht, bleibt der Widerruf. Dieser ist bei einem Onlinekauf in der Regel ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts gestattet. Allerdings kann es sein, dass dafür Rücksendekosten anfallen. Die jeweiligen Vorgaben eines Händlers sollten daher vor dem Kauf geprüft werden.
Wenn euch jetzt nicht mehr so nach spontanen Schnäppchen zumute ist, gut so! Vielleicht überdenkt ihr euer Konsuminteresse ja nochmal und überlegt, was ihr wirklich braucht und welcher Wunsch euch nur von Rabattversprechen eingepflanzt wurde. Vielleicht tut es das alte Handy noch, wenn ihr das Display reparieren lasst, und die Lieblingsjeans vom letzten Jahr könnte von der Änderungsschneiderei wieder in einen Topzustand versetzt werden. Das wären dann wirkliche Schnäppchen!
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Autorin / Autor: Presseinformation Verbraucherzentrale NRW/Redaktion - Stand: 17. November 2022