Anna Meier ist eine Grundschullehrerin, welche mit der ESA zusammenarbeitet. Sie macht ihr Referendariat an der Ludwig-Schwamb-Schule in Darmstadt. Da sie schon früh Interesse für die Raumfahrt hatte und ebenso gern mit Kindern arbeitet, absolvierte sie ihr Studium 2030 mit Schwerpunkt auf Astronomie. 2023 wurde die Sonde JUICE ins All geschickt und nun bereitet Anna eine Zusatzstunde für eine 3. Klasse über JUICE vor. Sie freute sich schon sehr auf diese Stunde, denn Rolf Densing, der Leiter der ESA-Zentrale in Darmstadt, nahm sich Zeit, den Kindern in der Schule noch etwas über das Projekt zu erzählen. Alles war vorbereitet und lief bis zum letzten Zeitpunkt sehr gut, doch nach einigen Minuten passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte.

Es war Dienstagnachmittag und Anna machte die letzten Änderungen für die Stunde über JUICE. Ihr Freund Theo schaute noch einmal über ihre Ausarbeitungen und sagte ihr, dass sie es morgen schaffen würde. Am Mittwoch stand Anna wie immer auf und machte sich mit allen Sachen auf den Weg zur Schule. Im Kopf ging sie noch einmal alles durch, damit sie auch nichts vergessen würde. Unruhig stand Anna, in der Schule Frau Meier, vor einer 3. Klasse. Die Klassenlehrerin und Annas Mentor sagten ihr, dass sie es schaffe und dann kam Herr Densing schon in den Raum. Anna und er redeten noch ein wenig und dann klingelte es schon zum Unterricht. „Nun geht es los“ dachte sich Anna und war trotz Aufregung souverän. Sie erzählte den Kindern allgemeine Dinge über Raumsonden und diese konnten über ihre Tablets die Arbeitsblätter lösen. Anna berichtete, wie sie auf das Thema gekommen war, und stellte fest, dass einige Kinder der Klasse die gleichen Interessen hatten wie sie. Nachdem sie mit der Klasse die Antworten verglichen hatte, fing Herr Densing an. Er redet über das Projekt JUICE und nebenbei lief der Livestream und die Kinder schauten diesen mit viel Faszination an. Herr Densing erklärte ihnen, wie sich die Raumsonde, weit weg von der Erde, allein bewegen konnte und wie sie den Weg zum Jupiter gefunden hatte. Die künstliche Intelligenz ist für die Kinder nichts neues. 2023, erklärte ihnen Rolf Densing, war diese jedoch noch nicht so ausgereift und auf so einem hohen Stand, wie sie 2031 nun ist. Anna freute sich, dass das Thema so gut bei den Kindern ankam. Als Herr Densing gerade fortfahren wollte und Anna das nächste Arbeitsblatt anfangen möchte, meldete sich auf einmal ein Junge aus der dritten Reihe und fragte ganz verdutzt, was diese größeren und kleineren Steine im Weltall sind. Anna erklärte ihm, dass JUICE den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter durchqueren muss, um die Eismonde zu erreichen. Doch auf einmal wurden alle unruhig. Selbst Herr Densing entschuldigte sich und ging hektisch aus dem Zimmer. Anna versuchte die Kinder zu beruhigen. Dann drehte sie sich zur Tafel und sah, warum alle auf einmal so unruhig waren. JUICE wurde von einem größeren Asteroid getroffen und nun fehlte der Sonde ein Stück ihrer Solarpanele. Alle wurden hektisch und die Hände von Anna fingen an zu schwitzen. Die Kinder stellten durcheinander Fragen. Sie sagte dann, dass die Kinder sich beruhigen sollten und die Techniker alles im Griff hätten. Doch Anna wusste genau, dass niemand etwas im Griff hatte, denn ein Eingreifen ist bei einer so großen Entfernung nicht kurzfristig möglich. Die Sonde fliegt mit einer Geschwindigkeit von 3,15 km/s und die Wissenschaftler und Techniker müssen sehr schnell reagieren. Rolf Densing kam in den Raum und entschuldigte sich nochmals. Jedoch sagte er, dass er noch etwas zu klären hätte. Er wirkte abwesend und Anna merkte, dass er nicht wusste, ob die Raumsonde noch zu retten war. Als er das Zimmer wieder verlassen hatte, sagte Anna den Kindern, dass sie trotz des kleinen Vorfalls die Übung zur Raumsonde machen sollen und sie gleich wieder kommen wird. Anna ging aus dem Zimmer, um mit Herrn Densing zu sprechen. Dieser reagierte jedoch sehr kalt gegenüber Anna und sagte, dass sie nicht wissen kann, was hier passierte. Anna wusste nicht, wie sie auf diese Aussage reagieren sollte und versuchte sich einzureden, dass die Wissenschaftler alles Mögliche unternahmen, um neue Aussagen zur Situation treffen zu können. Herr Densing antwortete jedoch nur kurz, dass Anna sich aus den Angelegenheiten raushalten und zurück in das Klassenzimmer gehen sollte. Sie entschied sich, nachdem sie kurz zögerte, doch zurück zu den Kindern zu gehen. Diese arbeiteten trotz der ganzen Aufregung an ihren Aufgaben. Anna erzählte den Kindern, dass niemand weiß, wie es jetzt weiter gehen würde und ob die Raumsonde überhaupt noch soviel Energie erzeugt, dass sie die Monde des Jupiters erkunden kann. Der Bildschirm der Tafel war nun schwarz, denn der Livestream wurde unterbrochen. Anna versuchte, trotz dieser Ereignisse, den Unterricht so normal wie möglich fortzusetzen. Im Hinterkopf hatte sie immer Rolf Densing, der im Flur auf und ab ging und auf Neuigkeiten von seinen Mitarbeitern wartete. Anna hoffte innerlich, dass der Bildschirm bald wieder anging und somit auch der Livestream, doch dies geschah nicht. Der Unterricht war in 10 Minuten vorbei und niemand wusste, was sich genau abgespielt hatte. Die Kinder sollten natürlich auch nicht mit der Frage, wie es nun mit JUICE weitergeht, allein gelassen werden. Anna hoffte nur, dass bald etwas passierte. Während sie warteten, fragten die Kinder einige Dinge über JUICE und Allgemeines über Raumsonden. Anna konnte alle Fragen beantworten und kurz vor dem Pausenklingeln schaltete der Livestream wieder ein und man konnte die Sonde JUICE wieder sehen. Die Kinder schrien vor Freude und Anna fiel ein Stein vom Herzen. Durch die Unruhe, die aus dem Klassenzimmer kam, wurde auch Herr Densing aufmerksam und kam ins Zimmer. Er hat kurz zuvor eine Nachricht bekommen, dass JUICE wieder fliegen würde und sah es nun auch über den Livestream. Er war erleichtert und lächelte.
JUICE hatte also den Asteroidengürtel geschafft und war mit einer leichten Blessur davongekommen. Anna war nach dieser Stunde erleichtert und bekam von ihrem Mentor großes Lob dafür, dass sie trotz des Zwischenfalls ruhig und sachlich geblieben war. Dies freute Anna sehr und sie beschloss, dass sie Astronomie Stunden nun öfter halten und eventuell eine Astronomie AG anbieten wollte. Einige Stunden später stellte sich heraus, dass der Schaden an der Sonde nicht zu groß war und sie trotz dieses Schadens weiterfliegen und auch genug Energie durch die aufgefangenen Sonnenstrahlen erzeugen konnte.