Argumentieren heißt begründen oder erklären. Du möchtest mehr Taschengeld, weil... Du möchtest nicht auf die Party, weil... Jetzt kommt es darauf an, eine überzeugende Begründung zu finden. Aber was überzeugt andere? Überzeugend sind:

• Autoritäten oder ExpertInnen (z.B. Polizei, RichterInnen, Leute vom Fach)
• Normen (Gesetze oder Wertevorstellungen)
• Fakten (nachprüfbare Tatsachen)
• Analogien (damit sind ähnliche oder gleiche Vorfälle gemeint; Beispiel: Du kannst mehr Taschengeld verlangen, weil deine große Schwester in deinem Alter auch mehr bekommen hat)
• Dinge, die der Logik entsprechen (zu sagen, dass man eine Fahrradtour statt eines Kinobesuchs unternehmen will, weil es regnet, ist unlogisch)

Leider haben all diese Strategien auch Schwächen. So kann es zum Beispiel passieren, dass sich dein Gegenüber ebenso wie du auf eine Expertin beruft, aber beide Expertinnen gegensätzliche Dinge sagen. Daher ist es klug, wenn du für deine Meinung immer mehrere Begründungen hast und nicht nur eine. Fällt ein Argument weg, hast du noch andere, um dein Gegenüber zu überzeugen.

Ohne Regeln geht es nicht, denn sonst wird wahrscheinlich doch irgendwann irgendwer verprügelt. An diese Dinge sollten sich alle, die an einer Argumentation beteiligt sind, halten:

• 1. Alle haben die Freiheit, sich ungehindert zu äußern
• 2. Alle haben die Pflicht, ihren Standpunkt zu begründen – ohne Begründung, keine ernstzunehmende Meinung!
• 3. Alle bemühen sich darum, sachlich zu bleiben
• 4. Im Gespräch bezieht man sich auf das, was die anderen gesagt haben
• 5. Alle drücken sich klar aus und sorgen dafür, dass sie richtig verstanden werden
• 6. Alle benutzen nur Argumente, die logisch und schlüssig sind, also keine Scheinargumente wie „..., weil ich es sage“
• 7. Alle akzeptieren am Ende das Ergebnis