Eine haarige Angelegenheit - Teil 4
Was den Haaren gut tut....
Wer in der Drogerie Ausschau hält nach einem geeigneten Pflege- oder gar Wundermittelchen für die Haare, das sie glatt oder je nach Belieben lockig, kämmbar und gepflegt, auch spannungsgeladen, voluminös, vital und glänzend macht, der wird schier erschlagen von dem gigantischen Angebot. Haarwässerchen, Spülungen, Conditioner, Lotionen, Kuren oder auch ganz banal Shampoos gibt es in allen Variationen. Für fettiges, strapaziertes, müdes, coloriertes, blondes, braunes, schlaffes, trockenes oder nicht vorhandenes Haar. Mit Bier oder Kamille, mit Wiesenkräutern oder Eigelb, mit Honig oder Roßkastanie. Aber was - beim Barte des Propheten - eignet sich wohl für mein mal fettig - mal trockenes, strapaziertes, schlappes Haar am besten? Keine leichte Frage und meist hilft nur eins: ausprobieren. Eine Regel gibt es allerdings schon und die heißt: je kürzer die Zutatenliste des Shampoos, desto wahrscheinlicher ist, dass das Shampoo dem Haar nicht allzu sehr schadet. Denn gerade bei kosmetischen Produkten ist weniger meist mehr, und nicht selten trifft das auch auf den Preis zu. In Tests haben Shampoos von Billiganbietern manchmal besser abgeschnitten als die teuersten und edelsten Markenprodukte, die sich als reinster Giftcocktail entpuppten. Viele Produkte stecken voller unnötiger Chemikalien, die dem Haar und der Haut alles andere als gut tun. Eine gute Alternative sind Produkte von Biomarken, weil die meist auf unnötige Zusatzstoffe verzichten und hochwertige und natürliche Rohstoffe verwenden.
*Mal blond, mal rot, mal schwarz?*
Haare färben macht Spaß, und es ist schön, wenn man sich von heute auf morgen vom mausgrauen Mauerblümchen zur feurigen Rothaarigen mausern kann. Leider sind Haarfärbemittel, bis auf die eher wenig wirksamen Naturfarben, ausnahmslos giftig. Sie enthalten krebserregende Stoffe, Stoffe, die Allergien auslösen können, die die Kopfhaut angreifen und die Haare schwer schädigen können. Besonders problematisch sind die fast in allen Haarfärbemitteln enthaltenenen aromatischen Amine, die im Verdacht stehen, stark krebserregend zu sein, das Erbgut zu verändern und (zumindest bei Tieren) fruchtschädigend zu wirken. Auch findet sich in den meisten Färbemitteln Resorcin. Dieser Stoff dringt in die Haut ein, löst Allergien aus und kann möglicherweise auch zu Leber- und Nierenschäden führen. Von einmal Haare färben wird man sicher keine großen Schäden davon tragen, wer allerdings von Natur aus dunkelhaarig ist und dauerhaft als Blondine durchgehen will, sollte sich Gedanken über die Anschaffung einer Perücke machen.
Was den Haaren gut tut....
- Haare nicht täglich waschen (außer bei extrem fettigem Haar).
Ein Waschgang ist völlig ausreichend!
- Shampoos verwenden, die für die tägliche Haarwäsche geeignet sind (z.B. milde Babyshampoos).
- Wenig Shampoo nehmen, Haare nicht rubbeln, sondern vorsichtig kneten , gut ausspülen, nasse Haare nicht frottieren und möglichst nicht -oder zumindest nicht heiß- föhnen.
- Extreme Sonneneinstrahlung und extreme Kälte schädigen das Haar. Da hilft eine Kopfbedeckung! Auch Chlorwasser in Schwimmbädern dankt das Haar nicht unbedingt. Allerdings muss man ja nicht allen Spaß der Schönheit opfern!
- Wenn Haare färben, dann möglichst auf Naturhaarfarben zurückgreifen. Zumindest bei den Farbtönen karotte, rot und mahagoni funktioniert Henna eigentlich ganz hervorragend. Bei Schwarz und Blond wird es leider schon schwieriger. Aber Vorsicht, nicht überall wo Henna drauf steht, ist auch Henna drin. Naturhaarfarben kauft man am besten im Bioladen oder im Reformhaus.
Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: aktualisiert: 25. März 2009