Nicht ohne mein Handy!
Wenn das Handy zur Sucht wird...
Überall und zu jeder Zeit gibt es für manche Menschen nur eins: Ihr Handy! Sie werden nervös und bekommen feuchte Hände, wenn das gute Stück mal nicht in greifbarer Nähe sein sollte. Solche Anzeichen kann man auch bei den Internetsüchtigen beobachten: Diese Handy- und Internetsucht hat mittlerweile einen offiziellen Namen "Mobile and Internet Dependency Syndrome" - kurz: MAIDS - genannt. Sie ist therapierbar und viele Beratungsstellen werden immer mehr mit dem krankhaften Gebrauch von Handys konfrontiert, so berichtet Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer.
Handyfreie Zone?!
Wie wäre es, einen ganzen Tag lang mal keine "Mobilette" in der Hand zu haben? Keine Klingeltöne hören, niemanden anrufen, selbst nicht angerufen werden, keine geneigten Köpfe, die aufs Display starren und Finger, die wild auf Handy-Tasten drücken - weniger Belastung für Finger, Auge und Ohren... Ginge das? Der Krimiautor Philippe Marso meint "ja" - und hat bereits am 6. Februar 2001 einen handyfreien Tag ins Leben gerufen.
Damit wollte er eine Diskussion über eine sozial akzeptable Nutzung des Handys in Gang bringen. Denn es gibt nicht nur die Befürworter von mobilen Telefonen.
Ungewöhnliche Minderheit
Handy–GegnerInnen sind selten, stellen aber eine "ungewöhnliche Minderheit" dar, die es lohnt, untersucht zu werden. Besonders in Frankreich formiert sich nämlich unter jungen Leuten, unter Berufstätigen und Hausfrauen, eine Bewegung von Menschen, die sich der "totalen" Verfüg- und Erreichbarkeit widersetzen wollen. Der Philosoph Paul Virilio sieht in den Handy-HasserInnen keine "Revoluzzer", aber Menschen, die "keine Sklaven der Schnelllebigkeit" werden wollen. Während andere jederzeit erreichbar sein möchten und damit eine allgemeine Hektik fördern, wollen die GegnerInnen ihre Ruhe und nicht auf Abpfiff parieren müssen.
Was bedeutet das Handy für dich?
Autorin / Autor: Redaktion, Janet Torres (aktualisiert Juli 2007) - Stand: 29. Juli 2005