Die Frage: Was ist ein Vampir schon ohne Superkräfte oder eigenem Biss? Genau: ein Loser und Versager in der Schule, der schlechteste in der Familie und nach knapp hundert Jahren der einzige Vampir, der noch keinem Mädchen in den Hals gebissen oder geküsst hat.
Eddy ist ein unterdurchschnittlicher Vampir, dessen Vampirsuperkräfte, unter anderem die bezaubernde Schönheit und die Bärenstärke, einfach ausgelassen wurden. Er ist nicht nur in ewiger Pubertät gefangen oder wird von seiner kleinen Schwester im Fussball geschlagen, sondern ist auch einer der unbeliebtesten in der Schule. Ein Vampir tötet einen Menschen durch seinen Biss nicht sofort, aber wenn sich das Blut der beiden vermischt, puff, wird er zum Blutsauger. In der Geschichte von Eddys Vampirwelt, werden einige Dinge klar gestellt:
Vampire können sich im Spiegel sehen, verwandeln sich nicht in Fledermäuse und haben keinen Tick alles aufzählen zu müssen. Als ein menschliches Mädchen, namens Chloe, neu in die Schule kommt, verliebt Eddy sich sofort in sie. Doch, wie kommt man am besten an ein Mädchen ran, wenn man von Pickeln übersäht, eher ruhig und langweilig wirkt und darauf achten muss, dass die eigenen Fangzähne nicht hervortreten, wenn man ein Herz pulsieren hört? Ach, zu den Fangzähnen: Da Eddy keine Vampirsuperkräfte hat, wird es auch schwierig selber Beute zu fangen. Im Grunde genommen wird er von seinen Eltern versorgt. Sie bringen ihm nach der Jagd Flaschen mit abgefülltem Blut mit. Blutgruppe 0+ ist besonders delikat. Als Chloe dann plötzlich mit einem Kerl zusammen ist, zerbricht Eddys Welt. Allerdings kommt erneut Hoffnung, denn der Typ ist stets Besitzer von Schmuddelheften. Nach einem Streit wird Chloe zu seiner Ex-Freundin und Eddy hat freie Bahn. Als er sie fragt, ob sie mit ihm gehen wolle, kommt zuerst eine Absage. Nach der Enthüllung der wahren Identität von Eddy, dem Vampir, kommen sie doch noch zusammen. Als am Schluss, nach einer verzwickten Geschichte, der auch sonst verhasste Sportlehrer als „böser“ Vampir hervortritt und Chloe gefangen nimmt, schalten sich unerwartet Eddys Vampirsuperkräfte ein und es kommt am Schluss zu einem Duell zwischen dem Sportlehrer und Eddy.

Mein Fazit:

Eine putzige und humorvolle Geschichte. Dass so eine Niete, wie Eddy in seinen hundert Jahren dann doch noch glücklich wird, ist erwärmend und lässt sich gut verarbeiten. Vor allem sind die kleinen Details in der Story witzig hinzugefügt und die Parallelen zu den mystischen Sagen von Vampiren deren Spiegelbild nicht gesehen wird und die von der Sonne getötet werden, überraschend und abwechslungsreich eingebaut worden. Da man das Buch als Leser, der viel liest, schnell durch hat, lässt es einen aber auch länger darüber nachdenken, als wenn man so einen fetten Schinken durch hat und danach nichts mehr weiss. Okay, gutes Buch!

*Erschienen bei cbj*