Schlaflos in Hamburg

Autoren: Hortense und Allyssa Ullrich

Buchcover

Irgendwann muss jeder von zu Hause ausziehen. Ob nach dem Abitur, um in einer fremden Stadt zu studieren, oder weil man es bei Mami und Papi einfach nicht mehr aushält und endlich selbstständig und wirklich erwachsen sein will. Das will auch Allyssa Ullrich. Sie will nach Hamburg, um da zu studieren und wie ihr das gelingt, beschreibt sie in „Schlaflos in Hamburg“.
Von der Wohnungssuche und den komischsten WG-Zimmer-Anbietern, bis zu neuen IKEA-Möbeln, die ja gar nicht fertig zusammengebaut geliefert werden, sondern in Einzelteilen und für die dann der Haumeister engagiert und mit Cheeseburgern bezahlt werden muss und dann natürlich den Besuchern, die irgendwann kommen und alle Sehenswürdigkeiten von Hamburg gezeigt bekommen wollen. Also über alles, was jedes normale Mädchen, dass von zu Hause auszieht, wohl auch erlebt. Vor allem geht es aber um die Beziehung zu ihrer Mutter, Hortense Ullrich, die es ja eigentlich ganz toll findet, dass ihre Tochter endlich selbstständig wird und auszieht, dann aber doch am liebsten alles bestimmen und vor allem, die Tochter doch nicht gehen lassen will.

Mein Fazit:

Abwechselnd beschreiben Mutter und Tochter ihre Gefühle und Gedanken – sogar in unterschiedlicher Druckfarbe.
„Schlaflos in Hamburg“ ist nicht anspruchsvoll und nicht übermäßig intelligent, aber es ist unglaublich unterhaltend und teilweise wirklich zum Totlachen. Die Geschichte lebt vor allem von den Dialogen zwischen Mutter und Tochter, die oft genug völlig verschiedene Vorstellungen haben und den jeweils anderen unbedingt davon überzeugen wollen, dass ihre besser ist und umgesetzt werden muss. Dass daraus natürlich nichts wird, weil keiner von beiden von seiner Meinung abweichen will, ist klar und somit jede Menge Diskussions- und Streitbedarf vorprogrammiert.
Außerdem ist Allyssa Ullrich einfach total sympathisch, ein ganz normales Mädchen, mit der man sich einfach identifizieren muss – zum Beispiel, dass sie Sport hasst und Sport treiben für sie aus zehn Minuten joggen und danach erst mal schön Pommes essen besteht. Und in den leidigen Diskussionen zwischen ihr und ihrer Mutter wird sich wohl auch jeder wiedererkennen, denn selbst, wenn man das allerbeste Verhältnis hat, kommt es irgendwann mit Müttern zum Streit, weil sie das Gefühl haben, wegen ihrer Erfahrung alles viel besser zu wissen und wir alles selbst ausprobieren wollen.
Wer also wirklich mal wieder richtig, richtig lachen will, darf sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es ist ein super Geschenk für die eigene Mutter, wenn man selbst auszieht, damit sie nicht so traurig ist, sich ein bisschen ablenken kann und nicht ständig anruft, wie es Hortense Ullrich macht.

*Erschienen Rowohlt Taschenbuch Verlag*

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Autorin / Autor: mondkuesschen - Stand: 22. Oktober 2010