Spinnenfalle
Autorin: Nina Schindler
Fast jedes Mädchen träumt davon, einmal ins Ausland zu reisen, die fremde Kultur zu erleben und neue Freundschaften zu knüpfen. Wie auch Ljuba, eine 19-jährige Teenagerin aus Moskau. Doch nicht nur die Au-Pairs, auch die Gastfamilien freuen sich sehr über ihren Neuankömmling. Wie auch die Familie Koopmann. Die Großfamilie, bestehend aus sechs Personen, scheint das Herz fast bis zum Halse zu schlagen als sie die Nachricht bekommen, dass sie Besuch aus dem Land der Babushkas bekommen. Besonders die beiden Kinder, die in Zukunft von der freundlichen Ljuba beschäftigt werden sollen, scheinen hierbei die größten Glückspilze zu sein. Die schlanke Alexandra, eine Jugendliche im besten Alter, freut sich endlich mal eine große Schwester zu haben, mit der sie über Schminke, Jungs und Klamotten quatschen kann. Anfangs scheint auch alles so zu laufen, wie Alexandra und die anderen Familienmitglieder es sich vorgestellt haben. Ljuba ist nett, zuvorkommend und bemüht in Deutschland Fuß zu fassen. Doch wieso ist sie nur speziell zu Alexandra gemein und zu den anderen höchst freundlich? Und warum passiert in dem sonst so idyllischen Haus in Bremen ein mysteriöser Unfall nach dem anderen? Hat Ljuba etwas damit zu tun oder hat sich Alexandra hier nur ein Hirngespinnst eingefangen?
Mein Fazit:
Wenn man das Cover des Buches betrachtet, stellt man sich die Frage, wieso sich eine Babushka unter dem Titel „Die Spinnenfalle“ befindet. Ich habe mich das auch gefragt. Im Laufe des Buches erfährt man, dass die russische Ljuba mehr mit dem Titel als der Babushka gemein hat. Denn äußerlich scheint sie zwar eine makellose Puppe zu sein, in der Familie spinnt sie jedoch wie eine Spinne nach und nach eine Intrige nach der anderen. Schon beim ersten Kapitel empfindet man mit der russischen Ljuba Symphatie. Wären da nur nicht diese andauernden Andeutungen von Seiten Alexandras, die darauf hindeuten, dass Ljuba es ganz faustdick hinter den Ohren hat...
Der Textstil des Buches ist passend zur Story gut gewählt. Im Buch wird man keine endlosen ausgeschmückten Sätze über die Landschaft oder Personen finden. Die Sprache ist eher kurz und knapp, jedoch mit den wichtigsten Details und viel wörtlicher Rede zusammengefasst. Für Liebhaber der Schmökerliteratur ist dieses Buch auf jeden Fall geeignet. Gut finde ich, dass es Nina Schindler gelingt, die Spannung aufrecht zu erhalten. Schon zu Beginn ist man mitten im Geschehen dabei! Etwas schade finde ich, dass das Ende so überraschend aufhört. Hierbei hätte ich mir etwas ganz anderes erhofft. Bei so viel Spannungsmacherei hätte ich mir dort etwas Spektakuläres gewünscht.
*Erschienen bei cbt*
Weiter >>
Autorin / Autor: bluepink - Stand: 22. September 2010