Wenn ich keine Lust habe, irgendetwas nützliches zu machen, schaue ich mir gerne die Portfolios professioneller Fotografen auf deren Homepage an. Neben Bewunderung und etwas Neid kommt bei mir dann auch immer die Frage auf, wie die das bloß schaffen, flüchtige Momente, wie die Mimik eines Menschen, so wundervoll festzuhalten...

Cora und Georg Banek verraten nun ein paar Geheimnisse professioneller Fotografen in ihrem neuem Fotobuch „Making of… Menschenbilder.“
Auf fast 300 Seiten gehen sie auf fünf Unterbereiche des vielfältigen Genres „Menschenbild“ ein, sodass jeder Leser in mindestens einem der Kapitel etwas für sich entdecken sollte:
1. Persönlichkeiten & Emotionen
2. Beauty & Fashion
3. Street & Reise
4. Inszenierung & Lifestyle
5. Akt & Erotik
Der Aufbau bleibt dabei immer gleich. Auf der linken Seite ist eine Fotografie abgedruckt und auf der rechten Seite behandelt einer der beiden in kurzen Abschnitten die Themenkomplexe „Motiv, Bildgestaltung, Licht, Technik und Nachbearbeitung“.
Diese Anordnung ist übersichtlich und informativ, die Gefahr, dass es zu statisch oder ermüdend wirkt, kommt kaum auf, da das Autorenpaar immer wieder die persönliche Meinung oder eine interessante Anekdote einflechtet. Gerade diese Stellen habe ich gerne gelesen, da deutlich wurde, dass eben auch Profis nicht immer den perfekten Bildaufbau hinbekommen und dass auch schon mal schöne Momente vergehen, die man nicht mit der Kamera aufzunehmen geschafft hat.
Besonders spannend fand ich das Buch aber leider trotzdem nicht. Wie bereits oben geschrieben, ist der gesamte Text auf das Bild daneben ausgerichtet. Und es ist schwer, sich für Hintergrundinformationen eines Fotos zu interessieren, wenn dieses einen nicht anspricht. Auf mich wirkten die Aufnahmen meist etwas zu gestellt und perfekt. Ich meine jetzt nicht, dass die Bilder generell schlecht sind, aber ich mag diese typischen Studio-Bilder einfach nicht.
Schaut euch also vor dem Kauf am besten ein paar Bilder auf der Homepage der Fotografen an, und wenn ihr sie mögt, wird es euch bei dem Buch sicherlich genauso gehen (siehe unten).

Mein Fazit:

Großes Vorwissen zur Fotografie ist beim Verstehen übrigens nicht wichtig. Natürlich ist es hilfreich, wenn man etwas mit Begriffen wie „Softbox“ oder „offener Blende“ anfangen kann, allerdings schreiben Cora und Georg Banek meist leicht verständlich, sodass man auch als Anfänger kaum Probleme haben sollte.

*Erschienen bei Addison-Wesley*