Wo Schneeflocken glitzern
Autor: Cathryn Constable
Übersetzt von Ilse Rothfuss
Sophie sehnt sich nach einem Abenteuer, denn das Leben im Internat findet sie ziemlich langweilig. Um so mehr freut sie sich, dass sie mit ihrer Schule nach Russland, dem Land ihrer Träume reisen kann. Auch die merkwürdige Gastmutter, bei der sie und ihre Freundinnen Marianne und Delphine untergebracht sein werden, kann ihre Freude nicht dämpfen. Doch diese lässt sie allein im Zug zurück, und als der Schaffner sie dann auch noch auf einem einsamen Bahnsteig, mitten im eiskalten, russischen Winter aussetzt, beginnt das Abenteuer. Wenn auch nicht ganz so, wie sie es sich vorgestellt hat… Ein Glück für die Mädchen, dass sie von einer Prinzessin in deren Palast eingeladen werden. Dieser entpuppt sich jedoch als ziemlich heruntergekommen, und auch die so nette Prinzessin scheint sie nicht nur aus Mitleid aufgenommen zu haben. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt - oder eher Diamant was funkelt?
Die Atmosphäre der Gesichte ist sehr schön, irgendwie magisch. Das tief verschneite Russland, eine Prinzessin, fast wie ein Traum. Das Ganze ist zwar ziemlich unrealistisch, aber das schadet der Geschichte nicht, denn diese ist sehr märchenhaft und gut für kalte Wintertage.
Der Erzählstil ist flüssig und düster, fast schon ein bisschen unheimlich. Anfangs kann man gut mit Sophie mitfiebern, und die Geschichte ist auch sehr spannend. Dann allerdings kommen einige logische Fehler, und Sophie und ihre Freundinnen brauchen übertrieben lange, um das Rätsel zu lüften. Auch die Charaktere sind etwas blass, Sophie ist zu naiv, ihre Freundinnen eh nur Randerscheinungen des Buches, und die Bösen bleiben von den Guten viel zu lange unentdeckt, das alles zehrt schon ziemlich an der Lesefreude und lässt einem schon fast die Lust vergehen, weiter zu lesen. Doch das wäre ein Fehler, denn das Ende ist überraschenderweise richtig gut. Letztlich hat das Buch einfach nicht das erfüllt, was die Rückseite versprochen hat. Ich werde das Buch nicht weiterempfehlen, denn für mich war der Mittelteil zu zäh, und für Jüngere finde ich einige Stellen zu gruselig.
*Erschienen bei Chicken House*
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Autorin / Autor: flowervi - Stand: 15. November 2014