Im Gegensatz zu ihren besten Freundinnen hat die 17-jährige Jude kein Glück in der Liebe. Immer wieder fällt sie auf den gleichen Typ Jungen rein: Gut aussehend, eigensinnig und unnahbar. Auch auf der Halloween-Party verliebt sie sich natürlich nicht in irgendwen, sondern in Dracula – wen sonst? Ihre Freundinnen Molly und Valentine sehen bereits kommen, dass besonders er Jude enttäuschen wird, und natürlich kommt es auch dazu. Von da an schwört Jude, sich nur noch in die netten Jungs zu verlieben. Als sie Gareth kennen lernt, scheint er genau dem Bild des Traumtypen zu entsprechen.
Helen, der Möchte-gern-Teenager und Judes allein erziehende Mutter, bereitet Jude zusätzliche Kopfschmerzen. Als wäre ihre chaotische Art – angefangen beim Deo im Kühlschrank bis hin zur Unterwäsche in der Besteckschublade – nicht genug, kreuzt sie plötzlich auch noch mit ihren viel jüngeren Freunden von der Uni auf und schmeißt eine Party nach der anderen.
Jude entschließt, den Kontakt zu ihrem Vater wieder aufzunehmen, den sie seit Jahren nicht gesehen hat. Mit ihrer Mutter kann sie über ihn nicht reden, aber zum Glück hat sie zwei beste Freundinnen und Gareth, an dessen Schultern sie sich anlehnen kann.

Frau muss viele Frösche küssen, um den Prinzen zu finden

Wer kennt das Gefühl nicht, dem mysteriösen Lächeln und dem hinreißenden Blick seiner wunderschönen Augen nicht widerstehen zu können? Von seiner lässigen Art, den coolen Klamotten bis hin zu seinen Komplimenten geblendet, verliebt sich manch eine gern einmal in einen totalen Loser. Bis frau sich Hals über Kopf in ihn verliebt, macht er ihr schöne Augen, und dann ist er von heute auf morgen unerreichbar. Mann hat Frau schnell vergessen, doch frau wird noch so manche Nacht an den letzten Kuss zurück denken. Bei dem kläglichen Versuch, seine Handynummer herauszufinden („Es wird sicherlich eine plausible Erklärung dafür geben, dass er nicht angerufen hat...“) passiert es jedoch nicht selten, dass frau vor lauter garstigen Fröschen den wahren Prinzen übersieht.

Meine Meinung

Karen McCombie spricht mit mit ihrem Roman aus der Seele. Ich denke nicht, dass ich die Einzige bin, die sich bestens mit Jude identifizieren kann. Jedes Mal dieselbe Sorte Jungs, erneute Enttäuschungen, die besten Freundinnen der Welt, die aber überhaupt nicht die Schwäche für die bösen Jungs verstehen können und Eltern, die sie in solchen Situationen einfach nicht als Hilfe will.
Erschreckender Weise fällt auch der Leser (ich zumindest) genau wie Jude auf den Blender herein. Von vielen Romanen daran gewöhnt, selbst schon das Ende voraussehen zu können, geht die Autorin einen ganz anderen Weg und überrascht bis zu den letzten Seiten.
„Happy Forever“ ist der erste Roman, den ich von Karen McCombie gelesen habe. Er ist in Tagebuch-Form, mit viel Humor und noch mehr Gefühl geschrieben. Die locker-leichte Schreibweise der Autorin, sowie ihr Gespür, die Gedanken und Gefühle einer 17-Jährigen so lebendig und anschaulich niederschreiben zu können, sind sehr bewundernswert. „Happy Forever“ gehört somit zu meinen aktuellen Lieblingsbüchern und hat Appetit auf weitere Werke der Autorin geweckt.