Bernd – eigentlich Bernhard – muss nach dem Tod seines Onkels wieder zu seiner ehemals alkoholabhängigen Mutter ziehen. Diese wohnt in einem Viertel, welches aus bunten Hochhäusern besteht und sich auch sonst sehr von seinem alten Zuhause unterscheidet. Als Deutscher gehört er nicht nur in der Wohngegend, sondern auch an der Schule der Minderheit an. Trotzdem hat er keine Probleme Freunde zu finden, da ihm die Nationalität egal ist. Eines Tages bekommt er auf der Schultoilette einen Konflikt zwischen seinen Freunden Halil und Vural mit dem rassistisch angehauchtem Engländer Mek und dessen Freunden Lukas und Janis mit, der damit endet, dass ein Messer gezogen wird und Blut fließt.

*Theater als Strafe*
Da gegenüber der Schulleitung keiner der beteiligten Namen nennt, entschließt sich diese, alle Verdächtigen als pädagogische Maßnahme das Stück „Romeo und Julia“ inszenieren zu lassen. Bernd bekommt die Rolle des Regisseurs. Da er an der Schule keine passende Besetzung für den Romeo findet, bittet er seinen besten Freund Bora, ebenfalls Türke, die Rolle zu übernehmen, da dieser schon sein ganzes Leben gerne schauspielert. Bei der ersten Probe passiert jedoch das Unerwartete, Bora verliebt sich unsterblich in Xelia, die Julia in dem Stück. Xelia ist eine Deutsche aus reichem Haus und außerdem mit Mek liiert. Durch diese Konstellation zeichnet sich Ärger sofort ab, die Anfangsszene auf dem Klo gehört bald zu den harmlosen Vorfällen.

Meine Meinung

Das Buch hat mich sehr gefesselt und es ist mir schwer gefallen es aus der Hand zu legen. Dies liegt zunächst an den Themen, die in diesem Buch im Vordergrund stehen. Das ist zum einen die, noch heute existierende, aber oft übersehene, Problematik der Ausländerfeindlichkeit und zum anderen die Liebe. Das Buch ist sehr nah an der Wirklichkeit und zeigt nichts durch eine rosarote Brille, weshalb es auch bis zur letzten Seite spannend bleibt. Man bangt und hofft alle 208 Seiten mit den Hauptpersonen mit. Ich würde das Buch daher, nicht nur für Fans von Liebesgeschichten, sehr empfehlen.