"Was bleibt, wenn du gehst" von der schwedischen Autorin Johanna Thydell ist eine Geschichte die von Hoffnung, Freundschaft und Liebe, aber auch von Angst, Einsamkeit und dem Verlassenwerden vom eigenen Vater handelt.

Puck ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, sie hat eine Familie, besucht gern Konzerte und hat einen besten Freund namens Emanuel. Doch in ihrem Leben gibt es Dinge, die sie traurig machen und nachts wachhalten. Dinge, die sie gern vergessen würde, wie die Namen irgendwelcher Leute, die sie mal irgendwo getroffen hat. Sie hält es nicht mehr aus, wenn ihre Eltern bis spät in die Nacht streiten. Puck macht die Musik dann ganz laut, um die Worte der Eltern nicht zu hören, und doch dringen die Sätze unter dem Türschlitz durch. Emanuel, ihr bester Freund, kennt die Familiensituation. Er ist immer für sie da, bis Puck den coolen Sänger aus einer angesagten Band kennenlernt. Ihre Eltern leben sich auseinander, und auch die Freundschaft zu Emanuel steht plötzlich auf der Kippe - wird sie die Situation noch retten können?
In diesem Buch geht es um Konflikte zwischen den Eltern, die sich gegenseitig böse Worte an den Kopf werfen und keine gemeinsame Zukunft mehr sehen können. In der heutigen Zeit kommt es immer häufiger zu Ehebrüchen und Scheidung, und vor allem die Kinder leiden unter solch einer Situation. Plötzlich fühlt man sich innerlich zerrissen, denn man liebt sowohl die eigene Mutter wie auch den Vater. Auf eine gefühlvolle und spannende Weise schreibt Johanna Thydell, was in einem Mädchen vorgeht, wenn sie die Diskussionen der Eltern miterleben muss. Wenn der normale Alltag zur Hölle wird und man mitten in der Nacht auf der Flucht vor dem Vater ist, tiefe Angst vor dem Verlassenwerden hat. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich in diesem Buch genau so, wie es in der Wirklichkeit zumeist der Fall ist.

*Meine Meinung*
Ich finde, dieser Jugendroman wurde sehr schön, realitätsnah und gefühlvoll geschrieben. Man findet sich schnell in der Geschichte, und auch in dem Leben von Puck, zurecht. Das Buch ist in einer recht leichten und doch anspruchsvollen Weise geschrieben. Immer wieder finden sich englische Passagen, aber auch Worte, die in der heutigen Jugendsprache gebraucht werden. Obwohl es eine traurige und angstvolle Geschichte ist, gibt es auch Abschnitte, über die man lächeln kann, die einem Hoffnung geben und Mut machen.


*Erschienen bei Oetinger*