Chandas Krieg
Autor: Allan Strattom
Traurig, erschütternd und nachdenklich...
"Chandas Krieg" von dem kanadischen Autor Allan Stratton ist eine Geschichte über eine zerrüttete Familie, einen eiskalten Krieg und der nackten Angst vor dem Tod.
Chanda muss sich ganz allein um ihre zwei kleinen Geschwister kümmern, seitdem die Mutter an dem gefährlichen Aidsvirus starb. In jeder Nacht hat sie den gleichen Alptraum, der besagt, sie solle zu ihrer Familie nach Tiro reisen. Zuerst währt sie sich gegen diesen Gedanken, doch sie bemerkt, dass ihr der Stress zu viel wird. Die Nachbarin, ihre Freundin und ihre eigene Familie überzeugen sie von dem Vorschlag, die Reise nach Tiro anzutreten. Doch in Tiro erwartet sie kein Glück. Es bricht ein Krieg aus, in dem General Mandiki Kinder als Soldaten einsetzt. Chanda kämpft um ihre Familie, doch ihre kleinen Geschwister werden entführt und verschleppt. Es sieht aussichtlos aus, aber Chanda gibt die Hoffnung nicht auf. Sie kämpft sich durch den Busch, über Felsen und Flüsse, bis sie an das Lager der Krieger kommt. Es ist gefährlich, aber Chandra hat nur eines im Kopf: Sie muss ihre Geschwister retten, denn sie versprach ihrer Mutter, immer auf die Kleinen acht zu geben.
Die Geschichte von Chanda und den Personen in ihrer Umgebung ist ausgedacht, aber das Grauen in diesem Buch schildert die Wahrheit. Es gibt Orte auf dieser Welt, in denen Kinder als Soldaten eingesetzt werden. Minderjährige werden beispielsweise von Armeen und Rebellengruppen gegen ihren Willen rekrutiert, sie werden zu den Kämpfen gezwungen. Was diese Kinder bei den Kämpfen sehen und erleben müssen, ist für die meisten Menschen unvorstellbar. Wenn ein Kind erst einmal als Soldat rekrutiert wurde, hat es kaum noch Chancen, aus dieser Situation wieder hinaus zu kommen. Die meisten Kinder sterben oder bleiben in Gefangenschaft, nur selten endet es mit einer Freilassung oder Flucht. Doch haben Kinder nicht eigentlich das Recht, ihre Kindheit ohne Krieg leben zu dürfen?
*Meine Meinung*
Es ist eine traurige, erschütternde und nachdenkliche Geschichte, die Allan Stratton in sanften, jedoch trotzdem spannenden Worten beschreibt. Wenn man den Roman liest, ist man nicht mehr der Mensch mit dem Buch in der Hand, man befindet sich plötzlich mitten in der Geschichte. Eben saß man noch daheim auf dem Sofa, und im nächsten Moment steht man mitten im Busch und kämpft um sein Leben. Das Herz rast, der Puls wird schneller, die Beine bewegen sich und rennen im Takt der Gewehre. Man fühlt die Geschichte von Chanda in seinem ganzen Körper, man möchte weinen, wenn ein Kind verschleppt und ermordet wird und man möchte schreien, wenn sich unschuldige Menschen in Gefahr bringen. Das Buch reisst einen mit, macht einen nachdenklich und lässt einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, wenn man erst einmal damit angefangen hat, kann man so schnell nicht wieder aufhören. Es ist unglaublich und doch wahr, was Kinder auf dieser Welt sehen und erleben müssen.
*Erschienen bei dtv*
Autorin / Autor: zonnneschjin - Stand: 27. September 2007