Der zweite Teil der Worans Saga von Nina Blazon kann - wie schon der erste - allein gelesen werden, denn es ist ebenfalls eine abgeschlossene Geschichte, die nur teilweise auf den ersten Teil bezogen ist.
Zauberschüler Julin ist mit seinem Lehrer Darian unterwegs in die Salzstadt Lom. Dort soll ein sensationelles Zauberkunststück vorgeführt werden: erstmals will einer entdeckt haben, wie man ein fundamentales Gesetz der Magie umgehen kann. Doch bei der Vorführung kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem nicht nur der vermeintliche Wunder-Zauberer, sondern auch Julins Lehrer Darian verschütt gehen. Julin macht sich gemeinsam mit Darians Nichte und einer etwas obskuren Botin auf die Spur des Unfalls, der sich schon bald als Anschlag erweist. Die Spur führt in die finsteren Salzbergwerke und natürlich gerät Julin dabei selbst in Gefahr.

*Superspannend!*
Wie schon der erste Teil, ist auch das ein sehr, sehr spannendes Buch, dass man in einem verschlingt und bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen kann. Es verbreitet eine angenehm düstere Stimmung und vermeidet Kitsch und rehäugige Einhörner, auch wenn die Regenbogenpferde der Sache schon ziemlich nahe kommen. Aber sie werden buchstäblich mit Schmutz eingerieben, damit sie nicht so leuchten und schon ist man dem Kitsch entkommen. :-) Viel Misstrauen, Verrat und überraschende Wendungen gibt es in der Geschichte, die hierdurch die klassische Gut-Böse-Achse mit all ihrer Vorhersagbarkeit vermeidet. Ein gut geschriebenes, dunkles Fantasy-Abenteuer, das nach meinem Geschmack so manchen Bestseller auf dem Gebiet weit hinter sich lässt und darum viel mehr Beachtung verdient hätte als der 5000ste Hohlbein-Roman. Zumal hier endlich mal starke Frauen eine Rolle spielen, die nicht immer nur "weise Heilerin", "gütige Mondfrau" oder "durchtriebene Hexe" sind... Nina Blazon ist eine Autorin, von der ich gerne noch mehr lesen würde!!!