"Ich bin schon eine ganze Weile in Titus Oates verliebt – was natürlich albern ist, denn er ist seit neunzig Jahren tot. Aber sieh es mal so: In neunzig Jahren werde ich auch tot sein und dann spielt der Altersunterschied keine Rolle mehr. Außerdem, in meinem Kopf lebt er."

So erfrischend wie in diesem Anfang erzählt die 14–jährige Sym weiter in diesem Buch, was sie erlebt.

Titus kommt ihr an dem Tag in den Kopf als ihr Vater stirbt. Nicht wegen des Todes ihres Vaters, sondern weil sie sich per Zufall an diesem Tag einen sechsstündigen Film über Oates Antarktisexpedition anschaut. Als Onkel Victor, ihr exzentrischer Onkel, sie mit in die Antarktis nimmt, ist sie begeistert. Sie stutzt jedoch als sie den Pass ihrer Mutter in seiner Jackentasche entdeckt, so dass ihre Mutter nicht mitfahren konnte. Auch als im Touristencamp in der Antarktis plötzlich alle an einer Lebensmittelvergiftung leiden, bringt sie das nicht mit ihrem Onkel Victor in Verbindung. (Er war immer so gut zu ihr und ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters. Er hatte sogar seine Beerdigung bezahlt.) Als das Flugzeug, mit dem die kranken Touristen abgeholt werden sollten, in Flammen aufgeht und explodiert, verunglückt ein Mann tödlich. Jetzt gibt es kein zurück mehr, sie sitzen im ewigen Eis fest ohne Verbindung zum Festland. Jetzt steht Onkel Victors wahnwitzigem Traum nichts mehr im Weg und er stielt mit Manfred Bruch und dessen Sohn Sigurd, die weiteren Expeditionsteilnehmer, einen Hägglund. Sie beladen ihn mit Treibstoff und Lebensmitteln und machen sich dann zu viert auf in die Wildnis. Doch das Eis ist gefährlich und am Ende muss sie ganz allein mit Titus in unvorstellbarer Kälte um ihr Überleben kämpfen.

*Meine Meinung*
Das Buch gefällt mir sehr gut, weil es einen lockeren Schreibstil hat und nie langweilig wird. Ich habe das Buch geradezu verschlungen, was immer ein gutes Zeichen ist =) Außerdem erfährt man noch viel über die Geschichte der Antarktis und von Captain Oates. Am besten gefallen hat mir aber, wie dieser Roman nahe bringt, was mit der Kraft der Imagination alles möglich ist.

*Erschienen bei cbj*