Wie durch ein Wunder

Einsendung zum Wettbewerb U 20 - Ü 60

Marry Jane Malik ist ein 14 jähriges Mädchen, das mit ihren Eltern nicht so gut klar kommt. Dafür hat sie einen umso besseren Kontakt zu ihrer Oma, einer sehr aufgedrehten alten Dame. Als diese dann einen Autounfall hat und im Koma liegt kommt für MJ eine schwere Zeit, doch ihre Oma scheint echt eine starke, mit Glück beschenkte Frau zu sein.

„Wir wissen nicht ob sie es packt, noch liegt die im Koma....“. Immer wieder gehen mir diese Worte durch den Kopf, während ich im Zug sitzte und nach Frankfurt fahre. Dort liegt Oma jetzt schon seit zwei Wochen. Sie hatte beim fahren die Kontrolle über das Auto verloren, ist gegen die Leitblanken gefahren und hat sich dort überschlagen. Als die Ärzte mir dann ihren Zustand mitteilten, hätte ich schreien können, das tat ich aber dann lieber doch erst Zuhause.
Als ich jetzt in der Klinik eintrete, kommt mir ein großer Arzt entgegen:„ Guten Morgen Frau Malik.“ Es ist ein komisches Gefühl ‘Frau‘ genannt zu werden. Schließlich bin ich erst 14, aber irgendwie komme ich mir im Moment auch sehr erwachsen vor, denn ich bin die Einzige aus meiner Familie, die sich um Oma kümmert. Ich finde das eigentlich unfair, denn Oma ist ja die Mutter meiner Mutter und ohne sie gäbe es die Familie gar nicht, aber darauf nimmt anscheinend keiner Rücksicht. „Würden Sie mir bitte folgen?!“, unterbricht mich der Arzt aus meinen Gedanken. „Gerne“, antworte ich ihm so erwachsen wie möglich und folge ihm durch mehrere Türen, bis wir in einem großem Raum enden, an dem die einzelnen Zimmer der Patienten anschließen. In der Mitte bleibt der Arzt stehen: „ Der Zustand ihrer Großmuter hat sich deutlich gebessert. Sie ist wieder wach.“ Ich atme erleichtert auf, meiner Oma geht es gut. Ich danke Gott dafür, dass er mir diesen Menschen gerettet hat, der mir so viel bedeutet. „Wo liegt sie denn?“ frage ich aufgeregt. „Auf Zimmer 128, das ist gerade da vorne links.“, erwidert der Arzt lächelnd als er sieht wie glücklich ich aussehe. Schnell gehe ich zu der Tür. Ich atme noch einmal tief durch und trete ein, mir kommt Dunkelheit entgegen. „Oma?“,flüstere ich ins Dunkle. Mein Blick fällt auf eine Tür, unter der Licht durch Schimmert. Langsam gehe ich auf sie zu und lege mein Ohr an das kalte Holz. Ich höre ein leises Flüstern, verstehe die Worte aber nicht. Auf einmal geht die Tür auf und ich kippe kopfüber in ein kleines Bad. „MJ!“, schreit meine Oma mir ins mir laut ins Gesicht, während sie mir durch die Haare wuschelt. „Oma“, ächtze ich. Unbeholfen stehe ich wieder auf. So lebendig habe ich sie ganicht in Erinnerung gehabt. „MJ mein Schatz, bitte bring mich hier raus. Es ist sooo langenweilig. Diese Frauen in den grünen Kleidern denken ernsthaft, mir würde es Spaß machen mit so alten Leuten Schach zu spielen...“. Ich grinse. Sie ist 81. „ ...und außerdem ist das Essen die reinste Hölle, ich wette das ist irgend so ein Fertigzeug.“ „Ist ja gut Oma“, versuche ich ihren Redeschwall zu unterbrechen: „ Erstmal musst du gesund werden...“
„Gesund!“ Omas Wangen nehmen eine rote Farbe an. „Du bist ja genau wie die Ärzte hier. Ich BIN gesund, mir geht’s gut!“ Ich schaue sie mir sie genauer an. Ihre Augen leuchten, ihre Haut hat eine gesunde Farbe. Sie sieht  kein bisschen blass oder kränklich aus. Genau im Gegenteil, sie sieht richtig gesund aus. „Okay, wir gehen jetzt gemeinsam zur Rezeption und klären das“, sage ich, mit der Hoffnung, dass es Oma  beruhigen wird. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, wie bei einem kleinen Kind, das endlich seinen Willen bekommt. So ähnlich ist es ja auch, nur das Oma nicht mehr so jung ist.
Als wir zur Rezeption laufen, kommt uns der große Arzt entgegen. „Es scheint ihnen ja schon um einiges besser zu gehen Frau Malik.“ sagt er während er Oma Papiere reicht. „Hier sind ihre Befunde und sie sind überraschenderweis überall positiv ausgefallen, aber wir behalten sie noch eine Nacht zur Überwachung hier.“ „Das ist doch nicht nötig“, fällt Oma ihm ins Wort: „Sie sehen doch, dass es mir gut geht!“ Unsere Blicke treffen sich. Ein flehender Ausdruck liegt auf ihrem Gesicht, ich hab sie echt vermisst. „Genau, ich finde sie kann schon wieder Nachhause. Ich kümmer mich auch um sie und falls was ist rufe ich sofort an.“greife ich Oma unter die Arme. Mit ergebenem Blick schaut der Arzt uns an: „Frauen.“ 10 Minuten später sind wir auf dem Weg in Richtung Zug. Als wir am Bahnhof ankommen, legt Oma mir die Hand auf die Schulter. „Ich wusste, das ich mich auf dich verlassen kann meine Kleine“,lächelt sie während sie zu mir hoch schaut.

Nachdem ihre Oma jetzt wieder aus dem Krankenhaus drausen ist, kommt MJ sie oft besuchen. Denn egal wie selbstständig ihre Oma auch sein mag, jünger wird sie trotzdem nicht.

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U20 - Ü60 - So wollen wir zusammen leben

*Einsendeschluss!* Nun werden die Texte gezählt, gesichtet, sortiert, gestapelt und veröffentlicht. Und während die Jury liest, könnt ihr den Publikumspreis per Voting ermitteln!

*Bitte lesen!!!*: Teilnahmebedingungen

Die Jury

Schöne Preise für die schönsten Einsendungen

Worum geht es im "Wissenschaftsjahr 2013 - Die demografische Chance"?

Die Siegerehrung zum Wettbewerb "U20-Ü60"

Es war schwer, aber die Jury hat entschieden...

Autorin / Autor: von Luzia, 13 Jahre