Schließ die Augen und sag mir, was du siehst
Autorin: Lieneke Dijkzeul
"Schließ die Augen und sag mir, was du siehst“ von der niederländischen Autorin Lieneke Dijkzeul ist eine Geschichte die von Angst, Mutlosigkeit und einer neuer Hoffnung handelt.
Raaf ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Junge. Er mag das rauschende Meer, den Strand, sammelt Muscheln und liebt den vertrauten Lichtstrahl des Leuchtturms, der durch die dunkle Nacht schweift. Doch Raaf weiß, dass er nach und nach sein Augenlicht verlieren wird. Bald wird er die Muscheln, seinen geliebten Leuchtturm, die Tafel in der Schule, seine Freunde und Familie nicht mehr sehen können. Aus diesem Grund versucht er all die Schönheiten, die Muscheln und den Leuchtturm in seinem Kopf abzuspeichern. All das wird nach und nach nur noch eine Erinnerung sein, doch diese Erinnerungen möchte er für immer in sich tragen. Raaf erträgt die mitleidigen Blicke seiner Freunde und Familie nicht mehr, er möchte so wie immer behandelt werden, doch alle in seiner Umgebung machen sich Sorgen. Erst als er eine Gruppe von Jungen auf der Insel kennen lernt, beginnt er neue Hoffnung und Mut zu schöpfen.
Die Geschichte von Raaf und seiner Familie spielt auf der Nordseeinsel Texel, die in der niederländischen Provinz Nordholland liegt. Von einem Arzt erfährt er eines Tages, dass er sein Augenlicht verlieren wird, er wird erblinden. Raaf und seine Umgebung kommen mit dieser Neuigkeit kaum zurecht, und doch müssen sie sich mit diesem Schicksal vertraut machen. Häufig zieht sich Raaf an den Strand zurück, bei den Seevögeln und Muscheln findet er seine Ruhe. Ruhe, die er braucht, um nachzudenken, sich mit seinem Schicksal anzufreunden. Doch erst als er auf eine Gruppe von Jungen trifft, die ebenfalls etwas ganz Besonderes zu sein scheinen, beginnt er sein Schicksal zu akzeptieren.
*Meine Meinung*
Es ist eine traurige, erschütternde und doch mutmachende Geschichte über einen Jungen, dessen Schicksal es ist, zu erblinden. Lieneke Dijkzeul schreibt diesen Jugendroman in einem sanften, aber doch spannenden Erzählstil. Ich finde dieses Buch ist kurz, aber doch wundervoll geschrieben. Man ist so nah an der Geschichte, dass man glaubt, die Seeluft zu spüren, das Meeressalz auf seiner Zunge zu schmecken, die Muscheln in seiner eigenen Hand zu spüren.
*Erschienen bei: Arena*
Autorin / Autor: zonneschijn - Stand: 17. März 2008