Sie ist die Königin unter den Lästermäulern: Gossip Girl.

Nachdem Blair und Serena auf das College verschwunden sind und Nate über die Meere schippert, hat sich Erfolgsautorin Cecily von Ziegesar einen Haufen neuer Charaktere ausgedacht, die nun Manhattan unsicher machen. Da wären die Carlyle-Drillinge Owen, Avery und Baby. Owen ist der gutaussehende Sportler, auf den alle Mädchen stehen, der aber gerade in die Freundin seines besten Kumpels verliebt ist, Kelsey, was natürlich zu allerlei Komplikationen führt, da er versucht die Beziehung zwischen Kelsey und Rhys zu kitten, damit der nicht unglücklich ist. Am Ende kommt es natürlich ganz anders.

Avery versucht, die neue Königin der Constance Billard, einer Privatschule nur für Mädchen, zu werden und will einfach nur angesagt und umschwärmt sein, muss dabei aber an der fiesen Jack vorbei. Die verteidigt ihren Posten erfolgreich, hat aber ansonsten gerade alles verloren: Ihr Vater hat sich von ihrer Mutter getrennt, die nun kein Geld mehr hat und statt in der großen Stadtvilla wohnen sie jetzt nur noch in einer kleinen Mansardenwohnung voll alter Möbel und ihren Freund hat sie ebenfalls verloren, ausgerechnet an Baby Carlyle. Diese trotzt den Schickimicki-Konventionen und ist in ihrem Hippie-Wesen dem ihrer Künstler-Mutter nicht ganz unähnlich. So kommt es auch schon mal vor, dass der Türsteher sie nicht in ein exklusives Restaurant lassen will, in dem sie mit ihren Freund J.P. verabredet ist. Der sieht zwar extrem gut aus, ist zuvorkommend und unglaublich nett, entspricht am Ende aber doch nicht so ganz den Boheme-Vorstellungen von Baby, die ein wildes, abenteuerliches Leben führen will, keines im New-Yorker Schick, das von vorne bis hinten durchgeplant ist. So findet diese Beziehung ein schnelles Ende, was wiederum eine Chance für Jack ist, ihren Ex zurückzugewinnen.

Man sieht, die neue Gossip-Girl-Serie steht der alten in nichts nach. Wieder finden sich genug Beziehungen, Zickereien, Modetops und -flops, Partys, Prügeleien und was nicht sonst noch alles, über das Gossip Girl berichten kann und von dem wir auch nicht genug bekommen. Obwohl es mittlerweile immer mehr Romane über verwöhnte, reiche Mädchen in Großstädten gibt, bleibt die „Gossip-Girl-Reihe“ unangefochten an der Spitze. Die andern Bücher sind – tut mir Leid – eben doch nur nachgemacht, die man lesen kann, während man auf die nächste Gossip-Girl-Ausgabe wartet.

Selbst wenn man sich vornimmt, nun endlich nicht mehr dieses oberflächliche Zeug zu lesen, weil man so langsam aus dem Teenie-Liebesroman-Alter raus ist, kommt man einfach nicht von Gossip Girl los, egal wie eisern es man sich auch vornimmt, irgendwann hält man doch wieder einen neuen Band in der Hand, verschlingt ihn und bestellt ganz schnell auch noch die nach, die man verpasst hat. Gossip Girl ist einfach himmlisch und macht wohl bis ans Lebensende süchtig.