"Jenseits von Bollywood" von Lene März erzählt von der Schülerin Martha, die zu einer traditionellen indischen Hochzeit in das Land des Currys und der Saris reist. Schon bald wird der Kulturunterschied deutlich, vor allem weil Martha und ihre Mutter zu den wenigen Europäern gehören, die zur Luxushocheit eingeladen sind. Die einzigen anderen Europäer sind die Rogoffs - Nikolai und sein Vater, der schon bald der neue Loveinterest für Marthas Mutter wird. Und obwohl Nikolai mal so gar nicht Marthas Typ ist, weckt er mit seiner geheimnisvollen Austrahlung ihr Interesse. Als er sich dann auch äußerlich als Traumprinz entpuppt, steht Martha zwischn allen Fronten, denn auch Akash, der gutaussehende Bruder des Bräutigams zeigt sich sehr angetan von der schönen Europäerin. Doch wen will Martha? Den charmanten Akash oder den ehrlichen und aufrichtigen Nikolai?

"Jenseits von Bollywood" ist ein sehr schön geschriebenes Jugendbuch für junge Mädchen ab 13 Jahren. Es werden schöne und realistische Schilderungen des Subkontinents Indien geboten, die sowohl die schönen wie auch die weniger schönen Seiten Indiens betonen.
Indische Liebesbeziehungen und Familientradition werden genauso realistisch und zeitgemäß geschildert wie die im Vergleich komplexen Liebeswirrwarren eines 17-jährigen deutschen Mädchens kurz vor dem Abitur,dass sich seinen Platz im Liebeskarussell noch nicht erkämpft hat.
Gerade die Verwirrung Marthas, zwischen zwei Männern stehend, in zwei Kulturen gefangen schildert Lene März sehr anschaulich und benutzt dabei einen so lockeren jugendlichen Sprachstil, dass es umso leichter fällt, das Buch trotz der an sich fremden Kultur Indiens und verwendeten Fachbegriffen zu lesen. Man taucht für ein paar Stunden in die chaotische Welt von Martha ein, in das Gefühlschaos eines Teenagers, und in eine fremde Welt. Ein lockeres, lustiges Buch für einen gemütlichen Couchnachmittag!