Lucian

Autorin: Isabel Abedi

Lucian Cover

Als Rebecca nach einer langen Ladys Night mit ihrer Mutter und deren Freundin unter ihrem Fenster von der Laterne beleuchtet einen Jungen stehen sieht, bemerkt sie noch nicht, wie seltsam er ist. Erst ein paar Tage später, als sie sich zufällig auf einem Flohmarkt wieder treffen, macht sie sich ernsthaft Gedanken um den Jungen, der ungefähr in ihrem Alter ist. Denn auf die Frage, wie er heißt, hatte er keine Antwort gegeben und es wirkte so, als wüsste er keine. Aber am merkwürdigsten war, dass er sie mit Carpe diem (Nutze den Tag) verabschiedet hatte, was auf der Rückseite ihres Kettenanhängers zu lesen war. Der Seite also, die er gar nicht hatte sehen können. Woher wusste er das also?

Bei Suses Geburtstagsparty am Elbufer macht Rebecca einen Spaziergang, weil ihr Gefühl es für das einzig richtige im Moment befand. Und nicht weit vom Partyareal sieht sie den Jungen wieder. Am Lagerfeuer sitzt er, auf seinem Schlafsack – allein. Ohne sich Gedanken darüber zu machen, setzt sie sich zu ihm und fühlt sich wohl. In dem folgendem Gespräch erzählt Lucian, so hat der Junge sich nach einem Traum genannt, dass er sich an nichts erinnern könne, außer das er nackt unter einer Brücke aufgewacht ist und einige Zeit später Rebecca an ihrem Fenster gesehen hatte. Außerdem bemerkt sie, dass seine Hände vollkommen glatt sind, denn er hat keine Handlinien. Ein Mensch ohne Handlinien? Gibt es solche Menschen?
Rebeccas Freunde, die sich auf die Suche nach ihr begeben haben, da sie die Zeit vollkommen vergessen hat, unterbrechen aber diese Unterhaltung. Von ihrer Mutter, die sich unendlich um sie gesorgt hat, bekommt sie dafür vier Wochen Hausarrest. Durch ein belauschtes Gespräch bekommt Rebecca dann aber mit, dass ihre Mutter froh ist, einen Grund gefunden zu haben, sie von dem Jungen abzuhalten. Ihre Mutter kannte Lucian? Aber woher? Und warum verhinderte sie, dass sie sich treffen konnten?

*Meinung*
Mir hat Isabel Abedis "Lucian" super gut gefallen, denn Geschichte und Stil sind nahezu perfekt. Die Handlung, die am Anfang wie eine normale Liebesgeschichte zwischen Menschlein und seltsamen Jungen scheint, entwickelt sich dann doch in eine ganz andere Richtung, die keiner hätte ahnen können. Durch den jugendlichen, aktuellen und gleichzeitig wunderschönen Schreibstil möchte man unbedingt noch mehr dieser wunderbaren Sätze lesen. Außerdem hat Abedi genau den Nerv der Zeit getroffen und aufgegriffen: Obama werden zur Wahl die Daumen gedrückt, auf dem iPod läuft Musik von Mando Diao und Texte von Linkin Park werden zitiert. So denkt man, mitten in der Geschichte zu stecken.
Auch die Idee, wie das Buch endet, finde ich passend, denn (soviel kann ich,denke ich, verraten) es gibt kein Happy End. Somit hebt sich das Buch nochmals von anderen Liebesgeschichten ab.

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Autorin / Autor: Sanny - Stand: 29. September 2009