Peeps - Die letzten Tage
Autor: Scott Westerfeld
New York steht Kopf: Die Stadt versinkt im Müll, schwarzes Wasser sprudelt aus der Erde und immer mehr Leute werden plötzlich verrückt. Öffentlich wird das ganze als „Hygienekrise“ bezeichnet, doch jeder, der genauer hinschaut merkt, dass hier etwas nicht stimmen kann.
Und mittendrin: Moz und Zahler, zwei begeisterte Gitarristen, die in einer Band spielen – welche jedoch leider nur aus den beiden allein besteht. Doch dann trifft Moz auf das Musikgenie Pearl und nach wenigen Wochen ist endlich eine richtige Band entstanden: Moz spielt weiterhin Gitarre, Zahler ist auf den Bass umgestiegen und hat außerdem die Schlagzeugerin Alana Ray aufgetrieben, die am Times Square auf Farbeimern spielte. Pearl hat sich inzwischen zu so was wie der Leiterin der Band entwickelt und spielt Keyboard. Sie war es auch, die die seltsame Sängerin Minerva aufgetrieben hat, eine alte Freundin von ihr. Zahler bezeichnet sie auf den ersten Blick als „Junkie“ und Minerva hat wirklich etwas Verrücktes an sich…
Wenn die fünf dann aber anfangen zu spielen, ist das alles vergessen, denn Minerva bringt mit ihrem Gesang in einer fremden Sprache die Erde zum Beben. Und zwar buchstäblich, denn irgendetwas regt sich dort unten. Als die Band dann endlich ihren ersten großen Auftritt hat, bleibt es nicht mehr dort, sondern kommt an die Oberfläche – angelockt durch die Musik.
Und so machen die Bandmitglieder ihre ganz eigenen Erfahrung mit dem wahren Grund der Krise, den riesigen Würmern unter der Erde und den von einem Parasiten befallenen „verrückten“ Menschen – besonders Moz, nachdem Minerva ihn zum ersten mal küsst und er selber anfängt, sich zu verändern…
Das Buch wird abwechselnd aus dem fünf verschieden Sichten der Bandmitglieder erzählt, was es einerseits zum Teil schwer macht, sich in die Situation hineinzudenken oder eine wirkliche „Beziehung“ zu den Charakteren aufzubauen, anderseits aber auch sehr abwechslungsreich ist.
Das zentrale Thema des Buches ist die Musik, was einen oft die eigentliche Handlung vergessen lässt. Leider wird es dadurch auch manchmal etwas langatmig.
Die ganze „Welt“ des Romans, mit ihren Würmern und Verrückten ist oft sehr verwirrend, für echte Science-Fiction Fans aber bestimmt ansprechend.
Dazu sollte noch gesagt werden, dass Mädchen, die sich unter Vampiren gutaussehende, elegante und faszinierende Wesen vorstellen (Ok, ich bekenne mich schuldig ;-) , sich nicht von dem Wort „Vampire“ auf dem Buchumschlag verwirren lassen sollen: Die Vampire in Peeps sind völlig anders, sie sind von einem Parasiten befallene Menschen, die durchdrehen, zu Kannibalen werden und das Fleisch ihrer Feinde, der Riesen-Würmer unter der Erde, wollen.
Fazit:
Peeps ist zwar ein besonderes Buch, jedoch eher für Leute, die auf abgedrehte Science-Fiction Romane stehen oder einfach mal etwas komplett anderes lesen möchten, als für die, die einen Vampirroman oder ein Fantasybuch erwarten, geeignet.
*Erschienen bei: Kosmos Verlag*
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Autorin / Autor: lica - Stand: 22. Mai 2009