Aftershock - Die Geschichte von Jerus und Nadira
Autorin: Tamar Verete-Zehavi. Übersetzt von Mirjam Pressler
Ella ist vierzehneinhalb als sie in einem Supermarkt einkaufen will und dabei von einer Selbstmordattentäterin verletzt wird – doch das ist noch nicht alles: Ihre beste Freundin Jerus kommt dabei ums Leben.
Ella muss irgendwie mit der neuen Situation klarkommen, und das ist gar nicht so einfach. Sie hat sich verändert. Mit ihren alten Freunden hat sie kaum noch etwas zu tun, steht nur am Rande. Sie will das Erlebte verarbeiten, weiß aber nicht wie. Mit Hilfe ihres Freundes Etan und eines Jungens, den sie im Krankenhaus kennen gelernt hat und der - wie die Selbstmordattentäterin - Moslem ist, Maher, schafft sie es ganz langsam wieder, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Sie setzt sich sogar mit der Familie der Selbstmörderin in Verbindung und ganz zum Schluss schafft sie es, alles aufzuschreiben und sich so von einem Teil ihrer Sorgen und Ängste zu befreien.
Ein Jugendbuch über die Konflikte zwischen Arabern und Juden in Israel
Tamar Verete-Zehavi versucht, ihren Teil dazu beizutragen, die Konflikte zwischen Arabern und Juden in Israel zu verringern und hat auch mit diesem Buch wieder etwas dazu beigetragen. Die Geschichte gibt einen Einblick in das Leben Jugendlicher in einer anderen Welt und mit zum Teil ganz anderen Problemen. Ella hat sich immer darum bemüht, den Streit zwischen Arabern und Juden zu vermindern. Sie gehörte nicht zu denen, die am liebsten die Muslime nicht mehr im Land hätten, und gerade sie trifft ein solcher Schicksalsschlag. Das ist nicht fair, ja, aber es ist nun mal so. Das Leben ist nicht gerecht, aber Ella, die allen Grund dazu hätte, beginnt nicht, ihre Mitmenschen zu hassen, sie will vor allem wissen, warum das alles passiert ist. Sie freundet sich mit Maher an, der ihr hilft. Sie steht auch der Familie der Attentäterin nicht mit Hass gegenüber: Sie sucht einfach nur nach Antworten.
Nicht das Attentat steht im Mittelpunkt, sondern das, was danach kommt
Tamar Verete-Zehavi hat eine sehr gefühlvolle und ruhige Geschichte geschrieben. Nicht das Attentat steht im Mittelpunkt, sondern das, was danach kommt, wie gehen die Menschen mit einem solchen Schock um? Diese Frage hat die Autorin beantwortet und einen Volltreffer gelandet. „Aftershock“ ist der Einblick in ein Leben, dass wir uns hier in Deutschland nur schwer vorstellen können und gerade für Jugendliche sehr schön, da sowohl ganz „normale“ Probleme wie Freundschaften oder Liebe angesprochen werden, aber eben auch der Umgang mit dem Tod, der Angst, Konflikten zwischen Religionen und der Verarbeitung von viel schwerwiegenderen Problemen. Ein Buch, dass ich jedem nur empfehlen kann.
*Erschienen bei: cbt-Jugendbuch*
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Autorin / Autor: mondkuesschen - Stand: 12. Februar 2009