Die Farben meiner Seele - Die Lebensgeschichte der FRIDA KAHLO
Autorin: Maren Gottschalk
Ein eindrucksvolles und Mut machendes Buch über den Weg einer herausragenden Künstlerin
Wenn man das Buch mit einem Wort umschreiben sollte, definieren sollte, worum es in dieser Geschichte geht, könnte man nur das sagen: um das Leben einer Lebenskünstlerin, nicht nur einer beruflichen Künstlerin, sondern auch einer Künstlerin im privaten Bereich.
Schon das Cover der Biografie weckt Interesse, da eines ihrer farbenreichen und aussagekräftigsten Selbstbilder abgebildet ist. Die farbenfrohen, exotischen Bilder von Frida Kahlo, einer mexikanischen Künstlerin, kennen viele. Die meisten wissen, dass sie mit dem berühmten Maler Diego Rivera zusammen war und dass sie in ihren Bildern ihre Gefühle und ihre Gedanken auszudrücken suchte. Doch wer weiß, wie sehr sie in ihrem Leben gekämpft hat? Wie sie überhaupt zu der Kunst gekommen ist? Was Frida Kahlo für ein Mensch war, wie sie ihr Leben empfunden hat? Wie ihr Leben in einem Land wie Mexiko und zu ihrer Zeit (1907-1954) war?
All das erfährt man in dieser umfangreichen Biografie mit Bildern der Künstlerin, die einen Eindruck davon geben, wie talentiert sie war. Das Buch vermittelt einen unglaublich tiefgehenden Eindruck des Lebens in Mexiko, in dieser Stadt, in dem Land, die Schwierigkeiten und Freuden, die die Leute zu dieser Zeit hatten, die Gefühle und Gedanken, die Frida Kahlo in ihren Bildern bewegten und vor allem auch interessante Einblicke in die Welt der Indios und wie diese Welt sich in den Bildern von Frida Kahlo widerspiegelt. Beeindruckend ist auch ihre Geschichte, erst eine begabte Schülerin und Tänzerin und dann kam sie durch einen Unfall zur Kunst. Ihr Bein konnte sie nie wieder richtig belasten, dafür wurde die Ausdrucksstärke und ihre Intelligenz in ihrer Kunst umso größer und erkennbarer.
Die Biografie zeigt deutlich und auf eine wunderbar mutmachende Art, wie stark und entschlossen sich Frida Kahlo für neue Wege eingesetzt hat. Und das in Momenten, in denen andere längst aufgegeben hätten. Spürbar wird in der Biografie, wie Menschen, die kämpfen, sich immer wieder neue Wege erschließen können und dass auch hinter einer starken Frau Ängste stecken können, was die Biografie wieder so spannend macht. Die Leserin erfährt, dass sich Frida Kahlo immer wieder ihrem Mann Diego Rivera untergeordnet hat und er im Mittelpunkt fast jeder Kunstaustellung stand, obwohl sie genauso beeindruckende Bilder vorzuweisen hatte. Ihr Weg zu einer eigenständigen, zu einer starken und selbstbewussten Künstlerin, die trotz all ihrer Stärke nie Angst vor ihren eigenen Schwächen hatte, ist es, die diese Biografie so besonders macht. Selbst Menschen, die noch nie vorher etwas von dieser Künstlerin gehört haben, werden beeindruckt sein, von ihrem Mut und auch von ihrem starken Lebenswillen.
Wer sich also damit abfinden kann, dass sich in dem Buch viele Daten aus Geschichte und Kunst tummeln und auf Details geachtet wird, der sollte die Biografie lesen, gerade für Menschen, die sich für Kunst und Geschichte interessieren ist dieses Buch ein Gewinn.
*Erschienen bei Beltz und Gelberg*
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Autorin / Autor: wirter-girl - Stand: 26. Oktober 2009