Ich definier mich selbst- mein Körper ist mein Zirkus!
Einsendung zum Schreibwettbewerb "KörperGEFÜHLE" von Sabrina
Ich wurde missbraucht, verhöhnt, verbraucht und geschlagen, in meiner Familie gab es nur Gewalt und gerade Frauen waren nichts wert. Lange hab ich darunter furchtbar gelitten und das mach ich auch immer noch. Aber:
Mein Körper gehört mir - und zwar mir allein!
Kein Mann, keine Frau hat auf der Straße das Recht mir hinterher zu laufen oder meinen Körper als Entschuldigung für irgendwas zu benutzen. Ich habe ein Recht auf meine Ruhe und auf mich selbst, meinen Körper für mich zu nutzen und mich in ihm wohlzufühlen.
Ich mag meinen Körper heute sehr, starke Beine, Arme, ich kann Holz zerschlagen, schreien, ich mach gerne Wendo, ich bin eine leidenschaftliche Theater-und Improspielerin, wenn es sich anbietet.
Diese Menschen, die andere missbrauchen und andere schlecht machen, die sind die, die lächerlich und eklig sind, nicht ich. Was für ein Blödsinn, was mein früheres Umfeld über mich und meinen Körper gesagt hat. In meinem Umfeld war ich an allem selbst schuld, mein Körper war es schuld, dass ich missbraucht wurde, ich war irgendwie zu still, ich war zu langweilig… bestenfalls war ich verrückt oder krank wegen dem, was mir damals angetan wurde durch die Vergewaltigungen.
Und heute: es ist mir schnuppe, was die Menschen denken. Es ist mir einfach egal.
Ich bin für mich da und ich lebe für mich, gerade wegen dem, was passiert ist.
Wenn es mir mal schlecht geht, dann bleib ich eben auch mal zwei Wochen zu Hause und bin krank.
Dann geht es wieder los. Ich spiele Theater und mache Zirkus, wann ich will, ich genieße das Leben für mich. Ich habe viele neue Pläne, ich geh gern schwimmen, ich sage nein zu jeder Grenzüberschreitung, ich klebe Emmaaufkleber überallhin und ich bin stolz auf meinen Körper!
Und ich zeige den Menschen, die mich missbraucht haben und die, die es immer mal wieder wollten:
ihr könnt mich mal! Das ist mein Körper! Der gehört mir! Ich lebe mein Leben und ich bin stolz auf mich und selbst wenn es mir schlecht geht, bin ich ehrlicher als viele und ich bin offen. Und dafür bin ich dankbar.
Ich mag mich und meinen Körper so sehr und ich finde, das ist mein größter Verdienst!
Ein Hoch auf die Heilungskräfte des Körpers und darauf, dass niemand mich bewerten darf.
Für mich und MEINEN Zirkus! Leidenschaftlich GRENZENZIEHEND lebend durch meinen Körper!
Alles über den Schreibwettbewerb
Autorin / Autor: von Sabrina Bowitz, 23 Jahre