Der nicht fühlt, ist der wirklich?
Einsendung zum Schreibwettbewerb "KörperGEFÜHLE" von Judith, 14 Jahre
Wie ist das,
nicht mehr zu wissen
was man fühlen soll?
Wenn dein Kopf
den Schmetterlingen in deinem Bauch sagt,
sie sollen aufhören zu fliegen?
Wenn der Kopf
den Gefühlen keinen Platz lassen will?
Ist das nicht schrecklich,
am ersten Frühlingstag
keine Purzelbäume schlagen zu wollen?
Tut das nicht weh,
nicht weinen zu können,
wenn man traurig ist?
Wie ist das,
wenn man an den Armen vorbeiläuft
und den Lachenden
den Spaß verdirbt?
Fühlen ist
wie Blumen pflücken.
Und wenn rote Blumen Glück sind,
so schaut keine aus wie die andere.
Und wenn Hass
und Angst
und Trauer
schwarz sind,
gibt es keine schwarzen Blumen.
Sie sind nur schwarz übermalt.
Wie ist das?
Wenn man sich nicht traut
die schwarze Farbe abzuwaschen,
und nachzufragen,
zu überdenken
und um die Ecke zu lugen?
Wie ist das,
wenn dein Kopf deinem Körper sagt,
er soll nicht auf dein Herz hören?
Wenn man weglaufen will
und die Beine sich nicht bewegen?
Wie ist das,
wenn man die Seele wie einen Drachen steigen lässt
und von unten zuschauen muss?
Wenn man beim Anlaufnehmen zu langsam läuft,
aus Angst zu stolpern?
Wie ist das?
Und der nicht fühlt,
ist der wirklich?
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Autorin / Autor: Judith, 14 Jahre