Das neue Album „Osterholz-Scharmbeck“ der jungen Deutschrockband „Kleinstadthelden“ ist da! Wie es zu diesem Titel kommt? Ganz einfach: Osterholz-Scharmbeck nennt sich jene kleine Stadt bei Bremen, in der die Bandmitglieder aufgewachsen sind und in der auch ihre eigene Musikgeschichte ihren Anfang nahm. Die vier Kleinstadthelden, die nun alle in Bremen wohnen, haben jetzt in ihrem dortigen Studio ihr zweites Album vertont.
In den 12 Songs geht es um die Themen, die den Bandmitgliedern persönlich wichtig sind und ihr alltägliches Leben bestimmen: Freundschaft, Liebe, die gemeinsamen Erlebnisse, ihre Vergangenheit und die Gegenwart, in der sie, wie das Lied „Rennen“ es beschreibt, alles geben, um auf der Überholspur zu bleiben. Natürlich wird dabei nicht an den Beschreibungen ihrer Gefühle gespart, die mit diesen Themen verbunden sind und die auch - dank des energiegeladenen Gesangs und der meist flotten, rockigen Melodien - sehr gut vermittelt werden.
Auf den ersten Blick scheinen die Texte der Lieder, übrigens hauptsächlich begleitet von Gitarren und Schlagzeug aber auch Klavier, sehr einfach zu sein. Doch bei genauerem Hinhören fällt auf, dass die Texte flickenteppichartig aus einzelnen Textpassagen bestehen, die erst einen Sinn ergeben, wenn man „zwischen den Zeilen liest“ bzw. hört. So beispielsweise bei „Nicht Nur“. In dem Lied geht es im einzelnen darum, etwas aufzugeben und neu anzufangen, Dinge mit dem Herzen zu verstehen, anstatt mit dem Kopf, um die Verzweiflung eines Menschen, der gerade erkannt hat, dass seine Beziehung mit einem geliebten Menschen in die Brüche gegangen ist. Eigentlich geht es aber um ein Thema: Den Sinn des Lebens.
Mir gefallen die Lieder wegen der Texte und den bunten Melodien, die zum Mitsingen einladen und echte Stimmungsmacher sind. Am besten gefällt mir der Song „Rennen“. Er beschreibt, dass man zwar durch viel Antrengung nach vorne kommen kann, dass aber dadurch auch Nachteile entstehen, wie z. B. das Alleinsein und deshalb der Erfolg nicht alles ist.

Mein Fazit: Eine tolle Platte, die ihr euch auf jeden Fall mal anhören solltet. Sogar wenn ihr wie ich keine Rockfans seid, könnte euch das Album positiv überraschen.