Brixtonboogie - Urban Blues
Ein Album voller wohl dosierter Rhythmen, Hip Hop, Folk und Country, findet ladysummer.
Beim ersten Lied war ich schon etwas skeptisch: Musikrichtung? Wo kann ich „Brixton Boogie Urban Blues“ einordnen? So richtiger Blues ist das nämlich nicht, auch wenn das der Titel vielleicht weis machen will. Man muss sich ein bisschen rein hören. Es ist keine Musik, die ich mal eben neben den Hausaufgaben hören würde, sondern eine Klasse für sich. Erstaunlich war: als das Album das zweite Mal durchlief, gefiel es mir schon besser und gegen Ende erwischte ich mich dabei, dass ich sogar mit dem Fuß zum Takt wippte. Nun jedoch zum Eigentlichen: dem Album.
Krisz Kreuzer, der Produzent hat eine ganz eigene Auffassung von Blues: „Blues ist eine Haltung“, so der Gastgeber von Brixton Boogie. Und gerade in Zeiten der Finanzkrise brauchen wir Haltung und Stärke um Erniedrigungen und Enttäuschungen zu überstehen. Wer so eine große Botschaft hinter seine Musik stellt, der will nicht einfach locker flockigen Pop-Glamour in die Welt setzen. Und genau deshalb muss man sich mit dieser Musik, mit den Liedern beschäftigen, sich mit der Musik aktiv auseinander setzen, um sie zu verstehen.
Brixton Boogie hat in gewisser Weise einen mächtigen Spagat geschafft, zwischen Tradition und Moderne und das auch noch recht kunstvoll. Über die ganze Platte wird eine Spannung gehalten. Nichts ist zu seicht, nichts zu heftig. Wohl dosierte Rhythmen, Hip Hop, Folk, Country, einige technisierte und einige super natürliche Stimmen und dann wieder echter Blues. Eine Wahnsinnsmischung. Was mich am meisten faszinierte, war die soulige Stimme von Nathalie Dorra. Ich kann nur versprechen: eine begnadete und noch dazu sehr hübsche Soul-Sängerin! Wie gesagt, es ist schwer diese Platte irgendwo einzuordnen. Aber letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass gerade das Außergewöhnliche oft spannender sein kann als schnell gemachte Popsülze.
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Autorin / Autor: ladysummer - Stand: 15. Juni 2010