Century - Der Ring des Feuers

Von P.D. Baccalario
gelesen von Stefan Kaminski

Zeit fließt dahin. Gleichmäßig strömend. Und was vergangen ist, ist vorbei – unwiederbringlich. Die Vergangenheit ist hinter uns, wir blicken nach vorn. Doch was wäre, wenn sich Vergangenheit und Gegenwart vereinten? Wenn längst vergessene Zeiten, Geschichten und Menschen auf einmal wieder auftauchten? P. D. Baccalario spielt in seinem Roman „Century – der Ring des Feuers“ mit dem Phänomen Zeit.

Hat jemand von euch am 29. Februar Geburtstag? Der Tag im Schaltjahr, den es nur alle vier Jahre gibt? Dann sollte er sich vorsehen, denn er könnte einer der nächsten „vier Auserwählten“ sein. Alle hundert Jahre werden vier Jugendliche, die scheinbar zufällig aufeinander treffen, von vier Weisen auserwählt eine mysteriöse Aufgabe zu bewältigen. Ihnen sollen ihr Wissen und ihre geheimen Kenntnisse weitergegeben werden. „Der Ring des Feuers“ ist der erste Band des Century-Quartetts.

Alles beginnt mit einem unscheinbaren Koffer. Mitten auf einer der vielen schönen Straßen Roms taucht ein Fremder auf und drängt den vier Jugendlichen Elettra, Sheng, Mistral und Harvey den Koffer auf. Was nach einem mickrigen bedeutungslosen Gepäckstück klingt, scheint größere Bedeutung zu haben als anfangs angenommen; das wird den Jugendlichen schon bald klar. Doch wie tief sie dadurch in ein Abenteuer verstrickt werden, ahnt zu dem Zeitpunkt noch keiner. Dann geschieht ein Mord. Das Opfer: der Fremde. Zurück bleiben vier ratlose Freunde, ein Koffer und sein seltsamer Inhalt. Eine hölzerne Karte. Was bedeuten diese Dinge? Warum musste der Mann sterben? Warum wurden gerade sie auserwählt? Fragen über Fragen – doch schon bald merken sie, dass es welche gibt, die alles für den Koffer tun würden. Sie nennen sich „Die Anderen“. Und gehen sogar über Leichen. Eine Jagd durch Rom beginnt.

Hört man den Titel „Der Ring des Feuers“ denkt man zuerst vielleicht an „Herr der Ringe“ und verbindet damit Fantasy. Doch genau das ist nicht der Fall. Auch wenn es des öfteren geheimnisvolle Elemente gibt, so ist die Geschichte doch eine Mischung aus Krimi und Stadtführer. Denn wie Baccalario sein Rom beschreibt, klingt einerseits realistisch, andererseits zaubert er manchmal eine geradezu mystische Stimmung.

Er selbst sagt dazu: „Mein Rom ist mystisch, nicht magisch. Alles, was im Buch vorkommt, gibt oder gab es auch in Wirklichkeit. Auch die ‚mysteriösen Objekte´ im Roman sind dokumentiert. Die Kreisel beispielsweise wurden sowohl von Priestern als auch von Magiern als göttliche Instrumente verwendet. Die zugrunde liegende Idee ist die eines vitalen Universums mit festen Regeln und einer exakten Ordnung, worin der Einzelne mit dem Ganzen atmet und lebt. Das ist der phantastische Schlüssel, den ich benutzt habe, um den Jugendlichen zu sagen, fühlt euch als Teil dieser Welt und spielt eure Rolle darin.“

Gelesen wird Century von Stefan Kaminski. An der Hochschule „Ernst Bosch“ absolvierte er sein Schauspielstudium. Er spielt seit 2001 am „Deutschen Theater“ in Berlin. Nicht verwunderlich ist es daher, dass der Schauspieler sich in die verschiedensten Charaktere hinein versetzen kann und jedem eine besondere Stimme gibt. „Stimmenmorpher“ wird Stefan Kaminski auch genannt oder „Künstler der Stimmen“. Jedenfalls klingt seine Jugendliche Stimme stets authentisch, egal ob alt, jung, kratzig, zart, hart oder weich.

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Autorin / Autor: loumary - Stand: 2. Dezember 2009