Whatsapp, Facebook & Co. - Warum geht's bloß nicht mehr ohne?

Wie soziale Netzwerke Kommunikation ersetzen
Beitrag zum Schreibwettbewerb "Total digital" von Laura (14)

Die meisten kennen es: Sie steigen in die Bahn, setzen sich – schauen auf’s Smartphone. Sie haben gerade Mittagspause, sitzen mit Freunden zusammen – schauen auf’s Smartphone. Meistens ist es gar nicht einmal deswegen, weil sie eine Nachricht erwarten – es ist die irrationale Angst, etwas Ober-Super-Lebenswichtiges zu verpassen. *Wieso können es so viele ohne Handy nicht mehr aushalten?*

Es ist vermutlich in fast jeder Schulklasse ähnlich. In meiner – wie wäre es anders zu erwarten – auch. In jeder freien Minute glotzen meine Klassenkameraden auf’s Handy, manchmal sogar während des Unterrichts, in der Hoffnung dass der Lehrer blöd genug ist, es nicht zu merken. Nach der Schule packen sie es sofort aus, Stöpsel in die Ohren rein, Musik auf volle Pulle, bei Facebook einloggen und die Umwelt ausblenden, bloß keinen Kontakt zu echten Menschen.

Manchmal könnte ich aus der Hose springen, wenn sich mal wieder einer von meinen Klassenkameraden komplett vom realen Leben abschottet. Wie oft habe ich schon mit den Augen gerollt, wenn mal wieder einer auf sein Smartphone starrt und alles andere um sich herum ausblendet, als gäbe es bloß noch die Welt der sozialen Netzwerke.

Jüngstes Beispiel: Meine Freunde und ich sitzen nach der Schule in der U-Bahn, reden über den Tag, den bevorstehenden Physik-Test, den nervigen Lehrer usw. Alle reden mit, außer eine meiner Freundinnen: Sie schaut – mit Kopfhörern in den Ohren – wie gebannt auf ihr Handy und daddelt ein neues Spiel, das sie sich gerade heruntergeladen hat, während sie mit einer Freundin auf Facebook chattet, die gerade nicht in der Bahn ist. In diesen Momenten würde ich sie am liebsten schütteln und schreien: *„AAAHH wieso beschäftigst du dich denn jetzt mit jemandem, der nicht hier ist, anstatt mit denen die hier sind?!?!!!“.*

Doch die Situation, wo mir echt die Kinnlade runtergeklappt ist, ist die: Zwei Mädchen aus meiner Klasse sitzen nebeneinander am Tisch und tippen beide etwas in ihr Smartphone. Als ich zu ihnen hingehe, sehe ich, dass sie gerade auf Whatsapp chatten – *miteinander!* Und als ich sie dann frage, wieso sie nicht einfach miteinander reden, bekomme ich keine Antwort, nur ein Kopfschütteln. Is‘ klar, man kann ja auch nicht so gut reden, wenn man gerade irgendwas Lebenswichtiges zu einer Person schreibt, die direkt neben einem sitzt.

Es gibt oft solche Situtationen, in denen ich mir echt denke: Bin ich eigentlich bekloppt oder sind die anderen bekloppt? Wenn man gerade draußen ist, im Freibad, im Kino oder sonst wo, und der/die Begleiter/in das Handy zückt und erstmal Facebook mitteilt, was er/sie denn gerade Tolles mit seinen Freunden erlebt, und dann die Kommentare abwartet, liest, zurückschreibt usw. So nach dem Motto: Guckt mal, was ich Cooles mit meinen Freunden mache, die ich aber leider nicht beachten kann, weil ich ja gerade auf Facebook bin, um euch alles mitzuteilen. Manchmal echt zum Verzweifeln, oder? Glücklicherweise gibt es immer noch Wenige, denen Likes weniger bedeuten als Freundschaften. *Echte Freundschaften, nicht welche auf Facebook.*

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