Stichwort Recyclingpapier

Mit grauem Papier eine weiße Weste behalten

Immer noch gibt es eine Menge Vorbehalte gegen Papier, das aus wiederverwerteten Rohstoffen besteht – da heißt es zum Beispiel, Recyclingpapier wäre hässlich, weil so grau, oder man könnte darauf nicht richtig schreiben, weil es nicht die gleiche Textur habe wie herkömmliches, weißes Papier. Was Kritiker, die diese Argumente bemühen, allerdings nicht bemerkt haben, ist die Tatsache, dass auch auf diesem Gebiet der Fortschritt am Werk ist – inzwischen gibt es Recyclingpapier, das fast ebenso weiß ist wie Neupapier, und schreiben lässt sich darauf sowieso mit jedem Stift – vom Füller bis zum Bleistift – einwandfrei.

*Weißes Papier kommt uns teuer zu stehen*
Leider ist wiederverwertetes Papier oft etwas teurer als die konventionelle Alternative. Erstens aber lässt sich dieser Unterschied leicht kompensieren, indem mit dem teureren Papier sparsamer umgegangen wird, zweitens sind die paar Cent, die man beim Kauf von Recyclingprodukten drauflegen muss, gut investiertes Geld. Für blütenweißes „Normal“-Papier nämlich wird in jedem Fall Holz verbraucht, für dessen Gewinnung natürlich zuerst einige Bäume dran glauben mussten. Wenn man dann bedenkt, dass Wälder neben den Ozeanen der Welt die größten CO2-Speicher sind, die wir auf dieser Erde haben, wird schnell klar, warum es uns teuer zu stehen kommen wird, wenn wir mit diesen Biotopen nicht bald etwas respektvoller und nachhaltiger umgehen. Denn wie wir alle wissen, beschleunigt ein erhöhter Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre den Klimawandel, und der ist keinesfalls nur eine ökologische Katastrophe. Allein der finanzielle Schaden, der beispielsweise durch klimabedingte Überschwemmungen erzeugt wird, lässt die kleine Mehrinvestition bei Papier mehr als lächerlich aussehen, andere Folgen der globalen Erwärmung noch gar nicht in Betracht gezogen. Natürlich lässt sich dabei nie zweifelsfrei nachweisen, wie viel Einfluss auf den Markt ein einzelner Käufer hat. Wenn aber auch nur ein einziger Ringblock mehr im Regal liegen bleibt für den Nächsten, der sich vielleicht weigert, Recyclingpapier zu kaufen, verschiebt das immerhin schon einmal den Zeitpunkt, zu dem dieses bestimmte Produkt nachbestellt werden muss. Und das ist doch schon ein kleiner Anfang...

*Recyclingpapier sucht man oft vergeblich*
Bleibt das Problem, dass es nicht immer einfach ist, Produkte aus Recyclingpapier zu bekommen. Hier lohnt es sich zu allererst, die Augen aufzuhalten und ein bisschen Geduld zu haben, bis man an der richten Adresse angelangt ist, schließlich hat nicht jeder Laden das selbe Sortiment. Ob ein Block, ein Heft oder etwas anderes wirklich aus wiederverwerteten Fasern besteht, verrät vor allem der „Blaue Engel“, der auf dem Siegel entsprechende Produkte als „hergestellt aus 100% Altpapier“ ausweist.
In meinem Fall hat es sich beispielsweise gezeigt, dass der Weltladen im Nachbarort ein gutes Sortiment an linierten und karierten Blöcken führt, während im Drogeriemarkt, wo ich sonst meine Schulsachen gekauft habe, aus irgendeinem Grund nur karierte Blöcke zu finden waren. Natürlich ist es auch nicht ökologisch sinnvoll, jeden einzelnen Laden in der Umgebung mit dem Auto abzuklappern, besser wäre es, einfach eine Weile lang die Augen aufzuhalten und im Falle eines Falles zuzuschlagen.

Falls sich dennoch partout das richtige Heft nicht auftreiben lässt, kann man ja auch übers Internet bestellen, beispielsweise unter www.robinwood.de.

Weiter mit dem umweltfreundlichen Schulalltag...

Autorin / Autor: pfefferminzteas - Stand: 14. September 2009