Nicht nur Fred hatte ein Problem mit den Krediten
Feli erklärt euch die Finanzkrise
Jetzt geht es richtig los: Jede Bank hält ihr Geld beisammen und verleiht nichts mehr an andere Banken, denn keine Bank weiß, ob sie ihr Geld wiedersieht. Nur ganz spezielle Banken sind noch bereit, Geld zu verleihen: Die Zentralbanken in Europa und den USA. Aber: Sie sehen ihr Geld tatsächlich nicht wieder! Ehe sie sich's versehen, stehen die Zentralbanken plötzlich selbst vor dem Aus.
Kredite sind ja nichts anderes als das Geld anderer Leute
Jetzt wird's wirklich schlimm für all die Anleger, die ihr Geld auf Konten bei einer Bank hatten. Denn all die Kredite, die vergeben werden, sind ja nichts anderes als das angelegte Geld anderer Leute. Die Finanzkrise droht zu einer Wirtschaftskrise auszuarten: Das Geld wurde ja praktisch von Wertpapieren verschluckt, die sich nicht mehr zu Geld machen lassen. Der Staat gibt Finanzspritzen. Leider lassen sich viele Banken zusehr davon verwöhnen und erwarten, dass der Staat auch ihren Tresor wieder auffüllt. Falsch gedacht: Der Staat hat selbst zuwenig Geld, um sich ausnutzen zu lassen, und die angesagte Bank "Lehman Brothers Inc." in Amerkia geht pleite.
Gewaltige Finanzspritzen
Die Banken haben die Message verstanden: Wer in guten Zeiten zu gierig ist, soll in schlechten Zeiten nicht beim Staat betteln gehen. Aber auch der Regierung ist klar: Noch eine große Bank darf nicht pleite gehen! Die Regierungen aller betroffenen Länder kommen mit gewaltigen Finanzspritzen für die gefährdeten Banken angerannt.
Bei den Anlegern keimt die Überlegung auf, ihr Geld von der Bank abzuheben und bei sich zu Hause zu deponieren. Aber dann hätten die Banken ja noch weniger Geld! Das muss verhindert werden, und die Regierung verspricht, dass jeder, der sein Geld verlieren sollte, es vom Staat zurück bekommt. Die meisten Sparer lassen ihr Geld bei der Bank.
Die Anleger sind beruhigt. Die Banken nicht: Sie verleihen keinen einzigen Euro mehr. Das ist ein großer Fehler! Denn sämtliche Firmen, Konzerne und Industrien sind auf das Geld der Banken angewiesen, sie brauchen die Kredite, um weiterproduzieren zu können. Andererseits wollen die Leute in Zeiten einer Krise auch nicht unbedingt mehr Geld als nötig ausgeben. So bleiben also große Industrien wie Opel oder Porsche oder die Kette Karstadt auf ihren Waren sitzen, ohne Geld, ohne Kunden, ohne Beschäftigung, und der einzige Weg, Geld einzusparen, ist die Entlassung der Arbeiter.
Die Krise betrifft auch jeden einzelnen Bürger
Das ist der Zeipunkt, wo die Krise nicht länger nur den Finanzmarkt betrifft, sondern jeden einzelnen Bürger. Der Kassierer an Kasse 8 bei Karstadt in Buxtehude ist also von der Krise genau so betroffen wie die Chefs der großen amerikanischen Banken. Spätestens ab jetzt spricht man von einer Wirtschaftskrise.
Wieder sieht der Staat die Lösung in Form von Geld. Sie überschütten die Banken mit einer kolossalen Summe: Rund 500 Milliarden Euro! Würde man dieses Geld unter den Bürgern verteilen, käme jeder deutsche Staatsbürger mit einem Sümmchen von 6000 Euro davon. Dieses Geld soll die Banken dazu bringen, ihren Zweck, nämlich Geld zu verleihen, wieder aufzunehmen. Proteste werden laut: "Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie schon längst gerettet", zum Beispiel, oder: "Die Banken stecken das Geld doch eh nur in die eigene Tasche, wir Bürger brauchen es!"
Nicht nur einmal haben sich die Staatsregierungen getroffen, um für das Problem Wirtschaftskrise eine Lösung zu finden. Doch einmal mit dem Zauberstab gewedelt und alles ist wieder gut? Nichts da. Die Wirtschaft muss wieder angekurbelt werden, und das geht nur, wenn die Menschen wieder bereit sind, zu kaufen, und die Banken versprechen, in Zukunft nie wieder so leichtsinnig mit den Krediten umzugehen.
So. Was passiert jetzt?
Autorin / Autor: Feli - Stand: 22. Juli 2009