Castingshows
Ob Topmodel oder Superstar...was gesucht wird scheint mittlerweile egal. Ein Kommentar von lica.
Die einen suchen den Superstar, die anderen das Topmodel, wieder anderen ist es ganz egal, wen oder was sie suchen, Hauptsache, das Publikum wird unterhalten. Castingshows sind unterhaltsam, erfolgreich und allgegenwärtig, keine Frage. Doch wo bleibt der Sinn? Man kann sich die Antworten der jeweiligen Produzenten doch eigentlich denken, oder?
„Wir wollen einen Superstar/ ein Topmodel finden!“, würde man sicherlich hören. Wenn man die Einschaltquoten der Shows und die Erfolge der „Sieger“ vergleicht, sieht das dann allerdings wieder ganz anders aus: Massen schalten ein, das Finale wird schnell vom Sender zum „TV-Ereignis des Jahres“ gekürt, der Sieger ist ja so dankbar und gerührt, kann die Tränen nicht mehr zurückhalten, schwebt auf den Wellen seines „Erfolges“, steht evtl. ein oder zwei Wochen in den Charts – und wird dann schnell auf den Boden zurückgeholt. Der Vertrag mit seinem „Entdecker-Sender“ läuft aus, der „Superstar“ wird immer uninteressanter und verschwindet irgendwann völlig von der Medienbildfläche. Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber die meisten „Superstars Deutschlands“ blieben dann doch Eintagsfliegen, während in anderen Ländern echte Stars wie Christina Stürmer (Österreich) oder Leona Lewis (Großbritannien) entdeckt wurden.
Woran das liegt, kann man wohl nicht unbedingt sagen. Kann es vielleicht sein, dass die deutschen Anrufer nicht unbedingt nach den eigentlichen Kriterien (z.B. Gesangstalent) sondern nach andern Sachen (wie z.B. Aussehen – „Hach, ist der nicht schnuckelig?“) ihre Gewinner auswählen? Oder ist es Zufall dass in 4 von 5 „DsdS“-Staffeln ein (junger, mehr oder weniger gut aussehender) Mann siegte? Wenn wir also hiermit zu dem Schluss kommen, dass nicht unbedingt große Stars gefunden werden, was macht die Shows dann zum Quoten-Renner?
Autorin / Autor: lica - Stand: 22. September 2008