Meine Eltern haben sich früher oft gestritten. Mein Vater schlief öfters aleine im Wohnzimmer. Ohne meine Mutter. Eigentlich habe ich es gleich gewusst. Sie haben sich ganz oft gestritten und immer wenn mein Vater unten schlief, habe ich mal wieder daran gedacht, dass sie sich trennen könnten. Ich habe davon geträumt. Ich konnte es mir nie so richtig vorstellen, mit nur einem Elternteil bei uns zu Hause. Das war einer meiner schlimmsten Albträume. Vor ungefähr 1 1/2 Jahren habe ich meine Mutter mal gefragt, ob sie sich vielleicht von meinem Vater trennt. Zu dem Zeitpunkt hat sie noch gesagt, dass ihr so etwas gar nicht in den Sinn kommt. Ein halbes Jahr danach hat sie sich aber mit mir und meinem kleinen Bruder an den Küchentisch gesetzt und uns gesagt, dass sie sich von meinem Vater trennen wird. Für mich war das ca. 2 Wochen lang ein Traum, aus dem man nicht mehr aufwacht. Ich konnte einfach nicht glauben, dass meine Eltern sich trennen, und ich wollte es auch überhaupt nicht glauben. Meine beste Freundin hat mich zum Glück immer unterstützt und mir versichert, dass sie für mich da ist, und dass es auch ein Leben nach der Trennung meiner Eltern gibt.

Zum Glück sind meine Eltern Freunde geblieben

Die Trennung meiner Eltern hatte also auch etwas gutes. Ich habe gelernt, anderen (außer mir) zu vertrauen. Inzwischen ist das alles ein Jahr her, und ich habe mich total daran gewöhnt, nur bei meiner Mutter zu leben. Meinen Vater sehe ich regelmäßig. Zum Glück sind er und meine Mutter Freunde geblieben. Mein Alptraum ist Wirklichkeit geworden und eigentlich gar nicht so schlimm. Durch die Trennung meiner Eltern habe ich vieles gelernt. Zum Beispiel, dass es nirgendwo eine total heile Welt gibt, und dass es anderen viel schlimmer als mir geht. Im Moment kann ich mir ehrlich gesagt nichts schlimmeres vorstellen, als einen neuen Freund für meine Mutter.