Es waren drei gewesen. Der Erste hatte tief schwarze Haare, so schwarz wie seine Augen. Er trug eine Jeansjacke, die, wie sie fand, ihm gar nicht stand. Nur schwer hatte sie die Augen von ihm abwenden können, denn faszinierend war er, um auf den Zweiten blicken zu können. Er war groß und schlank, ja schon fast dürr. Aber seine Hände waren schön. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Hände schön sein konnten. Der Erste hatte einen Witz gemacht und die beiden lachten. Nur der Dritte nicht. Er war dick und klein, aber er sah lieb aus. Bestimmt ein netter Junge, dachte sie, dem man einfach nicht böse sein konnte. Er hatte aber nicht über den Witz gelacht und sie fragte sich warum. Er hatte nur die Hände in die Taschen gesteckt und seine Schultern eingezogen. Vielleicht war er einfach humorlos. Sie schnaubte. Sie mochte Menschen nicht, die ohne ein Lächeln durchs Leben gingen. Sie starrte ihn weiter an. Vielleicht war der Witz ja einfach schlecht gewesen. Aber nein. Der Zweite mit den schönen Händen hatte ja gelacht. Sie überlegte, ob es Situationen gab, in denen sie einfach nicht lachen konnte. Die gab es bestimmt und sie musste an das eine Mal denken, als ihre Schwestern gemeine Dinge über sie gesagt hatten. Sie hatte darüber nicht lachen können, aber ihre Schwestern hatten sich köstlich amüsiert. Jetzt tat ihr der Dritte leid. Wie gemein von den Anderen, ihn so zu ärgern und wütend blickte sie wieder auf den Ersten. Für wie cool er sich doch hielt. Sie kochte nun fast vor Wut und überlegte, ob sie zu ihm gehen und ihm die Meinung sagen sollte. Aber da gingen die drei Jungen auch schon um die Ecke, doch ihr war, als hätte der Dritte ihr, kurz bevor er den anderen folgte, kurz einen dankbaren Blick zugeworfen. Zufrieden lehnte sie sich auf der Bank zurück.