Raum, Zeit, Entschleunigung
Breites Bündnis fordert mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche
Bild: Bündnis für Freiräume
Schule von morgens bis abends. Lernen bis zum Abwinken. Abhängen: Fehlanzeige! Wo bleiben Freiräume und die Zeit, über die Jugendliche noch selbstbestimmt verfügen können? Zeit, die nicht verzweckt ist. Zum Spielen, Lesen, Sport machen oder einfach nur "Nichtstun"? Um eigene Erfahrungen zu sammeln, sich eine eigene Meinung zu bilden oder sich zu engagieren.
Schon im Herbst 2013 haben die Jugendverbände den Landesjugendring NRW beauftragt, ein „Bündnis für Freiräume“ zu initiieren. Gestern hat sich das Bündnis mit einer symbolischen Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der Zusammenschluss aus Jugendverbänden und vielen gesellschaftlichen Akteuren möchte erreichen, dass junge Menschen wieder mehr Zeit haben, über die sie selbst verfügen können.
Im Beisein von Jugendministerin Ute Schäfer rissen Jugendliche eine Mauer aus Hindernissen ein, die den Zugang zu freier Zeit versperrt. Mehr als 40 Organisationen und Einzelpersonen aus Nordrhein-Westfalen unterstützen bereits die Forderungen des Bündnisses nach mehr Entschleunigung, Zeit und Platz. Dabei geht es etwa um die "35-Stunden-Woche" für Kinder und Jugendliche, die Forderung, Klausurtermine und Prüfungen für Auszubildende und Studierende rechtzeitig bekannt zu geben und außerhalb der Schulferien zu legen, das Abitur nach neun Jahren machen zu können, die Stärkung der Lernfreiheit im Bachelor- und Masterstudium oder auch die Anerkennung von Jugendkultur im öffentlichen Raum.
„In unserer leistungsorientierten Gesellschaft brauchen junge Menschen mehr Freiräume. Das bedeutet für uns: Entschleunigung in der Ausbildung, mehr selbstbestimmte Zeit und Plätze, an denen sie erwünscht sind“, erläutert Sarah Primus, Vorsitzende des Landesjugendrings NRW, die Motivation der Jugendverbände, das Bündnis zu gründen.
Wenn ihr selbst in eurem Ort aktiv werden wollt, dann sucht euch MitstreiterInnen (zum Beispiel den lokalen Jugendring) und entwickelt Ideen dazu, was Freiräume in eurem Ort konkret bedeuten. Geht es um eine besondere Gruppe oder einen besonderen Ort? Dann gehts zur Planung von Aktionen (Verteilen von Flyern und Aufklebern bis hin zu ganzen Kampagnen). Der Landesjugendring NRW kann Aktionen mit geringen Summen unterstützen, schickt euch Flyer, Aufkleber usw. und kommuniziert eure Aktionen über seine Kanäle. Ideen und Tipps findet ihr auch auf der Seite umdenken-jungdenken.de.
Mehr Infos dazu unter:
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Autorin / Autor: Redaktion /Pressemitteilung - Stand: 12. September 2014