Neustart

Schreibtipps von Dasha: Wie kann ein Roman frisch werden und "auf den Punkt" gebracht werden?

Neue Ideen für´s Geschichten schreiben

Vor etwa einem Jahr drängten sich kleine Ideen in meinen Kopf, die sich allesamt um meine allererste Geschichte und die beiden Folgeromane drehten, die schon lange auf meiner Festplatte ruhten. Ich überlegte: Was wäre, wenn ich eine neue Person, die ebenfalls die Handlung der Geschichte trägt, hinzufüge? Was wäre, wenn ich meiner Protagonistin zwei verschiedene Wege anbiete, die sie gehen kann? Neue Aspekte eröffneten sich mir, mit Alternativen, Konsequenzen, die dem Roman die nötige Frische verleihen würden. Es reizte mich einfach, die Geschichte etwas anders zu erzählen.

Gegen die Ich-Perspektive

Dabei stellte ich einige Grundregeln auf. Eine bedeutende Veränderung war zum Beispiel, dass ich mich gegen die Ich-Perspektive entschieden habe. All meine literarischen Gehversuche, die ich für mich verfasste, hatten den Ich-Erzähler. Zum einen, weil es für mich leichter und fast angenehmer war, aus der Ich-Perspektive zu schreiben, auch weil ich das Gefühl hatte, die Abenteuer gewissermaßen selbst zu erleben. Ein Autor hat mal geschrieben, dass die meisten Hobbyautoren in ihren ersten Schreib-Jahren den Ich-Erzähler bevorzugen. Seine Annahme habe ich bestätigt, denn ich schrieb immer in der Ich-Perspektive, weil ich auf diese Weise ein Teil des Geschehens war. Ich zeigte, was meine Protagonistin und somit ich selbst in dieser und jener Situation empfand, weil ich mich selbst so sehr mit ihr identifizierte. Damit gab ich allerdings auch sehr viel über mich und meine Mitmenschen Preis.
So entschied ich mich für eine personale Erzählung. Vor allem auch deshalb, weil ich in meiner Geschichte zwei Protagonisten auftreten lassen will.

Nicht zu viel Persönliches

Also werde ich von nun an vermeiden, über allzu Persönliches zu reden. Meine Protagonisten, insbesondere die weibliche Hauptfigur soll mir in ihrem Wesen nicht gleichen. Allerdings ist es schwierig, über Jemanden zu schreiben, der sich zu extrem vom Autor unterscheidet. Meiner Meinung nach färben die eigene Einstellung, die Vorlieben, etc. ja doch bis zu einem gewissen Grad auf den Protagonisten ab. Folglich kann man wohl keinen Roman schreiben, ohne dass man einige Sachen über sich verrät. Und genauso verhält es sich zum Teil bei meiner jetzigen Protagonistin.

Des Weiteren gilt für meinen Roman: Die Geschichte auf den Punkt bringen.

Knappe Dialoge und keine Nebensächlichkeiten

Ich darf nicht schwadronieren, woraus folgt, dass die Dialoge knapp gehalten werden sollen, aber trotzdem alle für die Story notwendigen Informationen liefern müssen. Ich bemühe mich, mich dieses Mal beim Schreiben nicht in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Die Autoren, deren Arbeiten ich bisher gelesen habe, raten, alle Sätze zu entfernen, die die Geschichte oder die Charakterentwicklung nicht voranbringen. Aber ich kann manchmal gar nicht anders, als die Nebenfiguren (die meiner Meinung nach aber sehr wichtig für die Geschichte sind) Dies und Das sagen zu lassen. Einfach nur, um sie besser vorzustellen. Wenn ich nämlich schreibe "Lars war ein Weiberheld", dann ist Lars nicht plastisch, nicht real für mich. Besser ist es doch, wenn ich „zeige“, wie er gerade dabei ist, mit der Dame seiner Wahl zu flirten. Aber das ist irrelevant. Doch, wenn Lars nicht anschaulich genug ist, wird er zu einer Pappkartonfigur, die nicht einmal eindimensional wirkt. Was fange ich mit solch einer Figur an?

Außerdem versuche ich, die Szenen nach etwa zwei Seiten zu wechseln, damit keine Langeweile aufkommt. Aber das bedeutet nicht, dass ich wichtige Situationen in wenigen Worten beschreibe. Obwohl ich mir auch vornehme, relativ sparsam mit Gefühlsbeschreibungen umzugehen, so beanspruchen Emotionen in der Geschichte dennoch viel Platz, wenn es darum geht, die Figuren näher zu charakterisieren. Aber das kommt schon mal vor, wenn ich schreibe.

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Autorin / Autor: Dasha Carelly - Stand: 22. Januar 2009