Der Plot
Über die Elemente, die einem Roman eine reizvolle Geschichte geben
Die Bedrohung
Mich reizen Romane oder Filme, in denen die Menschen sich zusammenschließen, um gegen eine andere Macht zu kämpfen und die eigene Existenz zu sichern, eben, wenn Menschen ihre Angst vor dem ‚Anderen’ überwinden können, kooperieren und Mut und Teamgeist zeigen. Eines der beiden bedrohenden Elemente in meiner Story ist eigentlich nicht das Böse, sondern eine ‚andere’ Lebensform, die von einer besonderen Kraft angelockt worden ist, und in ihrem Streben nach einem bestimmten Ziel eine Bedrohung für die Menschen darstellt. Die Kreaturen, die die Stadt heimsuchen und Menschen jagen, sind nicht ‚böse’ im eigentlichen Sinne. Eben, weil sie eigene Interessen verfolgen – an deren Spitze das elementare Bedürfnis eines jeden Lebewesens steht -, werden sie sehr gefährlich für die Bürger und vor allem für die Kinder. In meinem Roman versucht nur eine kleine Truppe, diese Kreaturen aufzuhalten. Die zweite, weitaus schlimmere Gefahr tritt in einer anderen Erscheinungsform auf, die wiederum in einem Menschen schlummert und diesen somit zum gefährlichsten Wesen des Planeten Erde macht. Während Lina und ihre Teamkollegen versuchen, die nach Blut dürstenden Wesen aufzuhalten, muss Rick Denjenigen finden, der die gebündelte, zerstörerische Macht in sich trägt, um diese aufzuhalten – oder anders gesagt: den Träger töten.
Mädchen spurlos verschwunden
Die Angriffe erfolgen meist in einer bestimmten Stadt in Deutschland, in der zu Beginn des Romans ein Mädchen spurlos verschwunden ist. Warum in derselben Stadt? - Aus einem guten Grund, den ich an dieser Stelle vorerst nicht verraten möchte.
Die fünf Verteidiger in meinem Roman verfügen nicht über Superschläge wie Ryu, Chun-Li oder Blanka aus der Beat 'em up-Videospielreihe Street Fighter, auch nicht über Zauberkräfte wie Harry Potter oder die Sailor Krieger, sondern sie besitzen Waffen. Dennoch spielt Magie eine entscheidende Rolle in meiner Geschichte, denn sie errichtet eine Brücke zwischen der Gegenwart und Zukunft, und sie stattet die Verteidiger mit Waffen aus.
Ich musste Einiges umstrukturieren, als ich mit der neuen Version begonnen habe. Schweren Herzens verzichtete ich auf ein paar Nebencharaktere, die der alten Version Würze verliehen haben, weil sie den Roman sonst sprengen würden. Außerdem ist in der ersten Version Linas Mentor Lentis zugleich ihr bester Freund. Da Lina nur mit ihm das Wissen um ihre Doppelidentität teilt, ist Lentis ihr engster Vertrauter. Doch in der neuen, überarbeiteten Version verhält sich Lentis ihr gegenüber distanziert, kalt oder in manchen Momenten sogar aggressiv gegenüber. Manchmal hasst er Lina abgrundtief und lässt es sie wissen. Dennoch erfüllt er seine Aufgabe als ihr Ratgeber. Seine tiefe Abneigung Lina gegenüber schwächt im Verlauf der Geschichte ab, doch verschwindet sie nie vollständig. Lentis selbst hat eine traurige Vergangenheit, die ihn zu dem machte, was er ist.
Zwei Handlungsstränge im Roman
In meinem Roman verlaufen zwei Handlungsstränge parallel zueinander. Obwohl sie sich regelmäßig überschneiden, so sind sie dennoch weitgehend eigenständig. Mein Hauptaugenmerk ist natürlich auf meine beiden Protagonisten und ihre Mitmenschen gerichtet. Aber mir ist es vor allem sehr wichtig, zu zeigen, wie es "behind the scenes" aussieht. Folglich beschäftigt sich der Roman mit Fragen, die unter anderem folgendermaßen lauten: Welche Motive, welche Situationen bewegen jemanden dazu, die ihm aufgezwungene Verantwortung zu übernehmen und zu handeln? Welche Schwierigkeiten treten auf, wenn man versucht, zwei verschiedene Rollen zu spielen? Wie wirkt sich das geheime Doppelleben auf die Schule, auf die Freundschaft aus? Wie reagieren Mitmenschen, wenn sie Verletzungen bemerken und schlussfolgern, man hätte ernsthafte Probleme? Welche Maßnahmen ergreifen sie? Als die Protagonisten Rick und Lina unabhängig voneinander zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einer Krise stecken, verlieren sie ihren Kampfgeist und ziehen sich zurück. Also zeige ich in meinem Roman, was schließlich dazu führt, dass sie sich auch weiterhin für andere Menschen einsetzen. Aber auch beispielsweise die Frage, warum man die verkleidete Person nicht auf Fotos erkennt, beantworte ich in meinem Roman. Diese und weitere Fragen, die meiner Meinung nach in anderen Geschichten nicht immer genügend Aufmerksamkeit bekommen, konstruieren und lenken meine Geschichte.
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