Facebook. WhatsApp. Twitter. Instagram. Eine faszinierende Welt, wie sie jeder Teenie kennt und liebt. Aber es wäre falsch von mir zu sagen, dass es nur Jugendliche betrifft, denn so ist es nicht. Erwachsene lassen sich genauso in dieses Universum fallen, unabhängig von welchem Alter die Rede ist. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, alles scheint leichter zu sein, jeder ist glücklich, kein Gedanke wird an unnötiges Geschwätz verschwendet, nur das Chatten ist noch von Bedeutung. Doch es ist nicht die Wahrheit.
Das Leben legt uns viele Steine in den Weg, unabhängig von welchen Problemen und Konfrontationen die Rede ist, und das kann kein Handy, Computer oder Fernseher wieder gut machen. Es dient nur zur Ablenkung, um vor dem echten Leben zu entfliehen und in eine Traumwelt einzutauchen, wo alles Gut und Schön scheint.
Das Internet richtet schwerwiegendere Komplikationen an, als sich jeder von uns bewusst ist. Freundschaften zerbrechen, Menschen werden verletzt durch Worte von anderen, die sie oftmals nicht einmal persönlich kennen, man wird ausgeschlossen, fühlt sich allein. Jeder interessiert sich nur für sich selbst. Aber nicht nur Jugendliche sind dieser Welt ausgesetzt, Kinder ebenso.
Täglich sieht man sie, auf der Straße, im Bus, in der Schule,…und immer ihren Elektrofreund bei sich.
Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass bereits fast jeder ein modernes Handy besitzt, denn es ist nun mal die Wahrheit. Diejenigen, die an diesem Spektakel aber nicht teilnehmen können, werden verspottet und ausgelacht, so wie ich es eine ganze Weile wurde.
Sucht und Kontrolle. Das sind eine der vielen Folgen vom ständigen online sein. Einmal drinnen kommt man nicht wieder so schnell raus. Es ist wie ihre Droge, einmal angefangen, ist man für lange Zeit in diesem Kreislauf. Die Angst etwas zu verpassen. Der Drang, jede freie Minute auf das Handy zu sehen. Nervosität, wenn man es nicht ständig bei sich trägt. Es verlangt viel Disziplin und Willen, wenn man sich aus diesem Loch herausholen will, doch ob man auch stark genug ist, um seine Gedanken wirklich in Tat umzusetzen, ist fraglich. Viele Betroffene kämpfen Jahre, doch ob sie je wieder so werden, wie sie es vor der technischen Weiterentwicklung waren, ist unwahrscheinlich.
Ein weiterer gefährlicher Punkt betrifft die Strahlung. Den Elektrosmog. Uns ist nicht wirklich bewusst, was diese anrichten kann, und so schenken wir ihr auch keine Aufmerksamkeit. Doch auch diejenigen, die sich dieses Ausmaßes bewusst sind, hören einfach weg. Krebs ist so ein schreckliches Wort. Jedoch kann man nichts an der Aussage ändern, denn es stimmt. Handystrahlen verursachen Krebs. Und nicht nur diese Krankheit. Es führt sogar schon zur Unfruchtbarkeit und Tumoren.
Man sollte seine Zeit sinnvoll nützen, Schule, Freunde und Familie an erste Stelle setzen. Es ist so viel wichtiger, wirklich geliebt und unterstützt zu werden, von Menschen, die einem etwas bedeuten. Die man persönlich kennt, keine Facebook-Freunde, die um die Gunst deiner Freundschaftsbestätigung kämpfen, nur um beliebter in manchen Augen zu werden. Dieses Argument war vielleicht ausschlaggebend, warum ich mich nicht angemeldet habe und es auch weiterhin nicht vorhabe. Das Leben ist viel zu kurz, um sich mit diesen bescheuerten Kleinigkeiten auseinander zu setzen. Man sollte sich auf das wesentliche konzentrieren, denn wenn man einmal alleine ist, weil einem die Chat-Welt mehr von Bedeutung ist, als das wahre Leben, gibt es keine Familie mehr, die dir Unterschlupf anbietet.
Und doch, obwohl es zahlreiche Kriterien des Handys gibt, bin ich froh es zu haben.
Von Wichtigkeit zählt vor allem das ständige-erreichbar-sein. In einer Situation, wo man das Wohlbefinden einer anderen Person überprüfen will, braucht man nur zum Handy greifen und diejenige oder denjenigen zu kontaktieren. Leichter könnte es heutzutage gar nicht sein. Oder bei einem Unfall. Der Betroffene ist verletzt und bewusstlos, keineswegs ansprechbar. Was machst du? Natürlich – du rufst Hilfe herbei, und siehe da, das Handy wird zum Lebensretter. Somit hast du ewigen Dank des Verletzen Menschen.
Noch nie war es so leicht, die technische Entwicklung so stark zu nutzen, wie wir es jetzt tun. Ständig recherchiert man in Google, ladet Apps herunter, die wir in Wirklichkeit gar nicht brauchen, hören Musik, kapseln uns von der Außenwelt ab. Mein Anliegen besteht darin, auch einmal ohne diese diversen Elektrogeräte auszukommen, zu überprüfen, ob wir überhaupt noch ohne Handys leben können. Oder ob wir es unbedingt rund um die Uhr benötigen, um sich im Minuten-Takt Bescheid zu geben, was man gerade macht.
Abends, wenn ich ins Bett gehe, schaue ich das letzte Mal auf mein Handy. Danach ist absolute Funkstille. Meiner Gesundheit zuliebe schalte ich das Internet aus und verbanne es aus meinem Zimmer, sodass es mir in der Nacht keines Weges Schaden anrichten kann, so wie vielen anderen, die ihr wichtigstes Heiligtum nicht einmal um diese Uhrzeit wegschließen können. Doch warum ich dies tu, hat einen ganz anderen Grund. Ich bin krank. Chronisch. Ob es vielleicht auch mit der Strahlung zu tun hat? Das weiß ich nicht. Doch mit der technischen Entwicklung, die sich die Jahre über immer mehr verstärkt hat, glaube ich daran, dass es etwas in meinem Körper gab, dass sich dieser Kraft nicht wiedersetzen konnte. –Nicht wiedersetzen kann.
Und deshalb ist es mir auch wichtig, diesen Text an Sie weiterzuschicken. Ich habe ihn nicht geschrieben, um irgendwelche Preise gewinnen zu können, oder aus Langeweile. Ich habe ihn geschrieben, um damit vielleicht etwas bewirken zu können. Bei Jugendlichen, wie auch bei Erwachsenen. Das Leben besteht nicht nur aus Zuckerguss und Freude, es bringt uns auch viele Sorgen mit ein. Wir haben es in der Hand. Werden wir weiterhin dem Krebs eine hohe Chance lassen auszubrechen, oder werden wir gegen ihn ankämpfen, indem wir den Elektrosmog Aufmerksamkeit schenken? Meine Entscheidung ist bereits gefallen, Ihre auch?