Die Magie des ersten Satzes
Der erste Satz kann schockieren, provozieren, verwundern oder bezaubern.
Wie soll der perfekte erste Satz lauten? Mit welchem Satz vermag der Autor, die Leser zu ködern und ihnen den Roman schmackhaft zu machen? - Nun, mit diesen Fragen beschäftigen sich Autoren weltweit.
*Welcher Satz gefällt euch besonders gut? Was macht ihn so reizvoll?*
Wenn ich ehrlich bin: Ich persönlich lege nicht so großen Wert auf den ersten Satz eines Romans, dessen Seite ich aufgeschlagen habe. Wenn ich in der Buchhandlung oder in der Stadtbücherei ein Buch öffne, dann darf der erste Satz ruhig etwas langweilig ausfallen – solange die erste Seite stimmt.
Der erste Satz kann viele Funktionen erfüllen: er kann die Neugier des Lesers wecken, weil er eine interessante Ansicht bietet; er kann schockieren, provozieren, verwundern oder bezaubern, er wirft interessante Fragen auf oder deutet den Konflikt der Geschichte an. Um die Funktionen des ersten Satzes besser darstellen zu können, habe ich mir überlegt, wie der erste Satz eventuell aussehen könnte.
Einige Beispiele möchte ich euch hier kurz vorstellen:
Gemeine Zungen behaupteten, die neue Herrin des Backsteinhauses verkehre mit dem Teufel persönlich.
Als Laura in die verzweifelten Augen des Mannes blickte, eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hatte, wusste sie, dass sie gleich mit ihm von der Brücke springen würde.
Während sich Jakob von seinem Bruder Bernd verabschiedete, ahnte er nicht, dass das Ende für einen von ihnen mit gewaltigen Schritten nahte.
Du bist Vater geworden, las Phillip vom Display seines Handys ab.
Lobreden über ihre Schwester verursachten Jana immer wieder Brechreiz.
In dem Moment, in dem das „Nein“ über seine Lippen kam, begriff Leon, dass er sein Leben verspielt hatte.
Du wirst es nie zu etwas bringen waren die letzten Worte an seinen Sohn Steffen gewesen, bevor der alte Mann starb.
Renn, spring, flieh.
Als die Nacht den Tag ablöste, öffnete sie das Tor zu einer anderen Welt - einer Welt, die eigene Gesetze schrieb und Geheimnisse streng behütete.
Selig lächelnd betrachtete sie den Schmetterling auf ihrem Knie und erinnerte sich daran, dass jemand mal gesagt hatte, ein Schmetterling suche nur die Nähe eines herzensguten Menschen.
Er versuchte, seine Hand zu heben, doch kein einziger Finger gehorchte.
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Autorin / Autor: Dasha - Stand: 26. Mai 2010